Abstract
In einer Pilotstudie wurden zwölf Patienten vorwiegend höheren Lebensalters (Median: 62 Jahre, 23–69) mit akuter myelomonozytärer (sieben Patienten) bzw. Monoblasten-Leukämíe (fünf) mit einer Induktionstherapie mit fraktioniertem Aclacinomycin A, Etoposid und mittelhochdosiertem Cytosinarabinosid behandelt. Sämtliche Patienten zeigten bei Diagnosestellung ungünstige prognostische Indikatoren: sieben mit myelodysplastischem Vorstadium (drei refraktäre Anämíen, vier chronische myelomonozytäre Leukämien), drei mit extramedullären Infiltraten (Haut, Hoden, Leber), eine sekundäre Leukämie nach Non-Hodgkin-Lymphom. Bei neun von zwölf Patienten waren meist komplexe Chromosomenanomalien mit Beteiligung von Chromosom 5 (-5, 5q-), 7 (7q-) oder 8 (+8) nachweisbar. Alle Patienten zeigten ein Therapieansprechen. Zehn komplette (vier mit Dysplasiezeichen) und zweí partielle Remissionen konnten nach nur einem Behandl·ungszyklus erzielt werden. Die Aplasiedauer war kurz. Granulozytenwerte über 0,5 G/l waren am Tag 24 und Thrombozyten über 50 G/l am Tag 22 zu beobachten. Nur bei vier Patienten traten therapieinduzierte Grad III-IV-Toxizitäten auf (Mucositis, Dermatitis); infektiöse Komplikationen bei sechs Patienten (vier Septikämien) waren von kurzer Dauer und mit Antibiotika beherrschbar; keine kardialen Toxizitäten. Es mußten jedoch bei sechs Patienten Rezidive festgestellt werden. Die Überlebensdauer nach der Therapie beträgt ein bis 13 (Median: 12) Monate.