Abstract
Die frühzeitige Anwendung einer antibiotischen Therapie mit einem Breitspektrum-Antibiotikum hat die Morbidität und Mortalität schwerer und langdauernder Zytopenien bei allogen oder autolog knochen-marktransplantierten Patienten deutlich vermindert. Ceftazidim zusammen mit einem Aminoglykosid, wie z.B. Netilmicin, hat sich als eine Kombination von niedriger oder gar vermeidbarer Toxizität eingeführt. Wir untersuchten Teicoplanin bei vermuteten grampositiven Infektionen nach ungenügendem Ansprechen auf die anfängliche Kombinationstherapie von Beta-Lactam-Antibiotika und Aminoglykosiden. Alle 16 in dieser Studie erfaßten Patienten wurden entweder allogen (acht Patienten) oder autolog (acht Patienten) transplantiert mit folgenden Grundkrankheiten: akute myeloische Leukämie (AML), Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) oder anderen malignen Erkrankungen. Alle Patienten, die eine primäre Septikämie unbekannten Ursprungs entwickelten (15 Patienten) oder unter einer Katheter-bedingten Septikämie (ein Patient) litten, wurden mit 400 mg Teicoplanin behandelt. Die Verabreichung von Teicoplanin erfolgte einmal täglich intravenös in Kombination mit einem Cephalosporin und einem Aminoglykosid (Ceftazidim 2 g i.v., 3 ×/die, Netilmicin 400 mg, 1 ×/die). Alle behandelten Patienten sprachen auf diese Therapie an. 15 Patienten waren klinisch geheilt, ein Patient besserte sich unter dieser Therapie. Die Kombinationstherapie wurde gut vertragen, unerwünschte Arzneimittelwirkungen traten nicht auf. Wir konnten kein verzögertes Angehen des Knochenmarks oder eine Verlängerung der Thrombozytopenie unter dieser Behandlung im Vergleich zu anderen knochenmarktransplantierten Patienten, die diese antimikrobielle Behandlung nicht erhielten, feststellen. Unsere bisherigen Ergebnisse zeigen, daß Teicoplanin ein wirksames und gut verträgliches Antibiotikum für knochenmarktransplantierte Patienten ist, die primär nicht auf die Kombinationstherapie mit Beta-Laktam-Antibiotika und Aminoglykosiden ansprechen.