Abstract
Aus experimentellen Untersuchungen geht hervor, daß Leucovorin (LCV) die ZytotoxizitÄt von 5-Fluorouracil (5-FU) deutlich zu modulieren vermag. Durch den kombinierten Einsatz beider Substanzen kommt es zu einer anhaltenderen und ausgeprÄgteren Hemmung der DNS-Synthese via Blockade der Thymidylat-Synthase (TS). Dieser Effekt wird durch eine Stabilisierung des sog. ternÄren Komplexes bestehend aus 5-Fluoro-Deoxiuridinmonophosphat (5-FdUMP), der TS und NsNjo-Methylentetrariydrofolat (CH2FH4) bewirkt. An in vitro permanent wachsenden menschlichen Lymphoblasten (LS2) wurde die biochemische Wirkung einer Kombinationsbehandlung mit 5-FU und LCVmit zwei verschiedenen Methoden untersucht: a) Tritium-release-assay zur AktivitÄtsbestimmung der TS; b) Einbau von 3H-Deoxiuridin (3H-dUR) und 3H-Thymidin (3H -dTR) in die DNS zur Bestimmung der endogenen Nucleosid-PoolgrÖßen. Mit beiden Methoden wurden Ähnliche Ergebnisse erzielt. Weder mit der simultanen noch mit der sequentiellen Verabreichung beider Medikamente konnte an den LS2-Zellen eine signifikante Wirkungssteigerung gegenÜber der 5-FU Monotherapie registriert werden. Die relativ einfache Methodik bietet sich an zur biochemischen Charakterisierung von Zellpopulationen, bei denen die Kombination 5-FU + LCV nicht mehr Effekt zeigt als 5-FU alleine. Lymphoide Zellen und normales Knochenmark scheinen solche Populationen zu sein.