Abstract
Die klinische Bedeutung ernes Tumormarkers hängt im wesentlichen von seiner Sensitivität und Spezifítät für eine bestimmte Tumorerkran-kung ab. Um den Stellenwert des kürzlich beschriebenen ‘mucin-like carcinoma-associated antigen’ bei der Betreuung von Mammakarzinom-Patientinnen zu untersuchen, bestimmten wir dessen Serumkon-zentration bei 50 Blutspendern, 130 Patienten mit verschiedenen benignen Erkrankungen, 138 Patienten mit unterschiedlichen metastasierten Tumoren sowie 137 Mammakarzinom-Patientinnen, wo von 78 eine bekannte Metastasierung aufwiesen, während die übrigen 59 nach chirurgischer und adjuvanter Primärtherapie rezidivfrei waren. Nur 2 % der Blutspender und 3 % der Patienten mit benignen Erkrankungen wiesen Serumspiegel oberhalb des Grenzwertes von 15 U/ml auf. Im Gegensatz dazu hatten 28 % der Patienten mit metastasierten Tumoren (außer Mammakarzinom) und 77% der Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs erhöhte MCA-Werte. Mammakarzinom-Patientinnen ohne Hinweis für Rezidiv wiesen in nur 3% der Fälle pathologische Markerspiegel auf. Bei Brustkrebs-Patientinnen waren die MCA-Konzentrationen vom Metastasierungstyp abhängig. Die höchsten Werte fanden sich bei einer gemischten Metastasierung, während ein isolierter Haut- oder Lymphknoten-Befall mit niedrigeren Serumspiegeln und der geringsten Sensitivität einherging. Da bei seriellen Bestimmungen eine gute Korrelation der Markerwerte mit dem Krankheitsverlauf besteht, halten wir MCA für einen geeigneten Parameter zur Verlaufskontrolle des metastasierten Mammakarzinoms. Aufgrund seiner hohen Sensitivität und Spezifítät könnte es sogar Vorteile gegenüber anderen bei dieser Erkrankung eingesetzten Markern aufweisen.