Abstract
Zink ist ein essentieller Bestandteil mehrerer Metalloenzyme der Nukleinsäure- und Proteinsynthese, wie RNA- und DNA-Polymerasen. Von mehreren Untersuchern wurden erhöhte Zinkkonzentrationen in Mammakarzinomgeweben im Vergleich zu normalem Mammagewebe beschrieben. Um einen möglichen Zusammenhang zwischen Plasmazinkspiegeln und Tumormasse zu untersuchen, wurden bei 76 Patientinnen mit nicht metastasierten Mammakarzinomen ohne Anhalt für Rezidiv nach Mastektomie und bei 66 Patientinnen mit metastasierten Mammakarzinomen die Zinkkonzentrationen im Plasma mittels Atomabsorptionsspektrophotometrie gemessen (Normalbereich 80–150 mcg/dl). Bei den Patientinnen im metastasierten Stadium der Erkrankung waren die Plasmazinkspiegel erniedrigt oder lagen im unteren Normalbereich (Mittelwert 84,9 mcg/dl, Standardabweichung 21,6 mcg/dl), während alle Patientinnen mit nicht metastasierten Mammakarzinomen normale Zinkspiegel aufwiesen (Mittelwert: 126,0 mcg/dl, Standardabweichung 27,7 mcg/dl). Der Unter-schied zwischen beiden Gruppen war hochsignifikant (p = 0,001, t= -9,742, 140 Freiheitsgrade). Es wird gefolgert, daß der Plasmazinkspiegel bei Patientinnen mit Mammakarzinomen in Abhängigkeit zum Tumorstadium absinkt. Eine Zinksubstitution kann aufgrund experimenteller Daten nicht empfohlen werden.