Abstract
Die tumorassoziierte chronische Anämie tritt als Komplikation bei Malignomen auf und verursacht Symptome, welche die Lebensqualität beeinträchtigen und oft Bluttransfusionen erforderlich machen. In dieser klinischen Studie behandelten wir 13 Patienten mit tumorassoziierter chronischer Anämie und multiplem Myelom dreimal wöchentlich mit rekombinantem humanem Erythropoietin (rHuEPO). Elf Patienten sprachen auf die Therapie mit einer ausreichenden Erhöhung ihrer Hämoglobinwerte und der Korrektur des anämischen Krankheitsbildes an. Bei einem Patienten blieb die Therapie erfolglos, er mußte die Behandlung wegen Transfusionsbedürftigkeit vorzeitig abbrechen. Die unter rHuEPO-Therapie erhobenen Parameter des Eisenstoffwechsels deuteten auf eine gesteigerte Hämoglobinsynthese hin. Die klinischen Symptome der Anämie verschwanden bei den erfolgreich behandelten Patienten; die meisten von ihnen berichteten über gesteigertes subjektives Wohlbefinden. Unerwünschte Nebenwirkungen der Therapie, insbesondere Episoden von Bluthochdruck, wurden bei keinem einzigen Patienten beobachtet.