Abstract
Die Behandlung mit Thymuspräparaten oral und parenteral reduzierte die Frequenz und die Intensität der Rekurrenzen der Herpes-labialis-Infektionen und die Wirkung dauerte mindestens 6 Monate nach Absetzen der Therapie an. Indomethacin hatte nur während der Therapie eine sehr intensive Wirkung. Der Hauttest mit Recallantigenen (Multitest) und die Neopterinaus-scheidung zeigten am 1. Tag des Zyklus, während der Rekurrenz, erhebliche Alterationen, und normalisierten sich unter Therapie. Bei diesen Patientinnen, die die Rekurrenz in der perimenstruellen Zeit hatten, beobachteten wir am 1. Tag des Zyklus eine signifikante Reduzierung des T-Helfer/T-Suppressor-Indexes. Normale Werte wur-den außerhalb der Rekurrenz und unter Therapie gemessen. Inhibitoren des Lymphokins leukozytenmigrationsinhibitorischer Faktor (LIF) mit einem Molekulargewicht von 6–12 KD werden durch die spezifische Stimulation der Mononukleärzellen der Patientinnen mit rezidivierenden Herpes labialis mit Herpes-Virus-1 -Antigen produziert. Die Inhibition der Fibrinolyse/Proteolyse durch Aprotinín, Tranexamsäure, Phenyl-Methyl-Sulphonyl-Fluorid und Di-Isopropylfluorophosphat konnte der Entstehung der Inhibitoren vorbeugen. Inhibitoren konnten durch Spaltung des LIF-Moleküls mit Urokinase und Plasminogen aber nicht mit Trypsin produziert werden. Die Produktion, aber nicht die Aktivität des schon präsenten LIF-Inhibitors wird in vitro und in vivo durch Indomethacin und Thymuspeptide blockiert.