Abstract
Bei Patienten mit metastasiertem, sekundär hormonrefraktärem Prostatakarzinom, die sich im Progress befinden, besteht die Indikation zu Chemotherapie. Auf der Suche nach effizienten Chemotherapieprotokollen wurde in unserer Klinik Cisplatin mit Epirubicin (PE-Schema) kombiniert. Massive Nebenwirkungen dieses aggressiven Chemotherapieschemas wie gastrointestinale Beschwerden und Myelotoxizität stellen den limitierenden Faktor dieses Schemas dar. Durch Dosisreduktion, verzögerte Verabreichung des nächsten Zyklus’ bis hin zum Therapieabbruch kann häufig die effektive Dosis nicht erreicht werden. Die heute gebräuchlichen Antiemetika bieten ausschließlich antiemetischen Schutz. Die zusätzliche Gabe xenogener Peptide (Factor AF2) zeigte in früheren Studien zusätzlich myeloprotektive Wirkungen. In der vorliegenden Studie wurde geprüft, ob durch zusätzliche Gabe von Factor AF2 das subjektive Befinden der Patienten, vor allem aber das Blutbild stabilisiert werden kann, um die effektive Dosis bzw. Dosisintensítät zu erreichen. Dazu wurden die Patienten in zwei Gruppen prospektiv mit Hilfe einer Zufallszahl·tafel randomisiert. Die Auswertung der protokollierten Daten ergab, daß die zusätzliche Gabe von Factor AF2 das subjektive Befinden der Patienten signifikant verbessert. Daneben war eine deutliche Reduzierung der Brechfrequenz zu beobachten. Auch bezüglich der objektiven Meßparameter, der Leukozyten, Thrombozyten, Erythrozyten und des Hb-Wertes, konnte eine signifikante myeloprotektive Wirkung von Factor AF2 nachgewiesen werden. Durch die Tatsache, daß in der Verumgruppe deutlich weniger Behandlungsabbrüche bzw. Verzögerungen als in der Kontrollgruppe auftraten, konnte in dieser Gruppe die effektive Dosisintensität bei einer höheren Zahl von Patienten erreicht werden.