Abstract
Es wurde bei 25 Patientinnen mit Cervix-, Corpus- und Ovarialkarzinom, die eine Einschränkung der zellulären Immunität im Sinne einer Verminderung der T-Helferzellen und einer fehlenden Reaktion im LMI-Test zeigten, eine Immuntherapie mit Thymopentin (Timunox, Cilag Biotech) in einer Dosierung von lOOmg/die über 2 Wochen anschließend 3 × Woche 100 mg über 4 Wochen durchgeführt und die folgenden Parameter im Vergleich zu 59 Patientinnen ohne Immuntherapie bestimmt: 1. Leukozyten-Migrations-Inhibitions-Test (LMI-Test) gegen Tumorgewebe und Varidase, 2. Bestimmung der Heifer/ Inducer-, Suppressor/zytotoxischen- und Gesamt-T-Zellen, sowie der «natural killer»-Zellen im peripheren Blut. Unter einer Thymopentin-therapie änderte sich der Mittelwert der untersuchten Zellpopulationen nicht, bei einem Viertel der vorher nichtreaktiven Patienten konnte jedoch nach der Immuntherapie eine Reaktion im LMI-Test nachgewiesen werden. Während unter einer Chemotherapie in der Kontrollgruppe der Anteil der T-Helfer-, T-Suppressor- und Gesamt-T-Zellen stark abnahm, blieb in der Immuntherapiegruppe der Anteil dieser Zellen gleich. Die bei einer mittleren Beobachtungszeit von 18 (5–32) Monaten nur eingeschränkt verwertbaren Überlebenszeiten zeigten im wesentlichen keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen, lediglich beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom scheint ein positiver Effekt der Immuntherapie nachweisbar zu sein. Die vorliegenden Ergebnisse unterstützen die Indikation einer Immuntherapie mit Thymopentin insbesondere bei fortgeschrittenen Tumoren in Kombination mit einer Chemotherapie.