Abstract
Kürzlich wurde ein neuer spezifischer Test zur Krebserkennung vorgestellt. Dabei wiesen die Autoren durch NMR-Spektrometrie eine signifikante Abnahme der Linienbreite der Lipoproteine im Plasma von Patienten mit malignen Tumoren nach. Die vorgelegte kooperative Studie wurde als kritische Prüfung des sogenannten Fossel-Tests angelegt. Wir untersuchten 100 Proben, 27 von gesunden Probanden, 13 von schwangeren Frauen, 13 von Patienten mit benignen Erkrankungen und 47 von Patienten mit histologisch gesicherter maligner Erkrankung ohne Primärtherapie. Die Probeentnahme erfolgte morgens an nüchternen Patienten. Anschließend wurde das EDTA-Plasma bis zur spektrometrischen Messung bei minus 18°C gelagert. Die NMR-Spektrometrie erfolgte an einem AM-Spektrometer. Zur Wasserunterdrückung wurde ein Entkoppelungsverfahren und als Locksubstanz Deuteriumoxid verwendet. Die mittlere Linienbreite der Lipoproteine für Gesunde betrug 41,07 ± 6,08 Hz und 34,40 ± 10,80 für Patienten mit nicht-malignen Erkrankungen. Patienten mit malignen Erkrankungen zeigten eine mittlere Linienbreite von 35,40 ± 8,0 Hz. Auch im Plasma der Schwangeren fand sich eine signifikante Abnahme auf 32,60 ± 5,7 Hz. Die Studie zeigte z.T. signifikante Unterschiede in der mittleren Linienbreite der Methyl- bzw. Methylengruppen der Lipoproteine im Plasma von Gesunden und Patienten mit Mal·ignomen. Im Gegensatz zur Origínalmitteilung fanden wir eine breite Überlappung der Bereiche. Somit ist die beschriebene Methode nicht geeignet, sicher zwischen malignen und benignen Erkrankungen zu unterscheiden und damit als Tumormarker von fragwürdigem Wert.