Abstract
20 Patienten im Alter zwischen 32 und 76 Jahren (Median 56 Jahre) mit unterschiedlichen Primärkarzinomen oder Tumorrezidiven (kolorektale Karzinome n = 14, Lungenkarzinom n = 2, Mammakarzinome n = 2, Schilddrüsen-C-Zell-Karzinome n = 2) wurden mit einem Technetium-99m-markierten Anti-CEA-Antikörper untersucht. Verwendet wurde der intakte monoklonale Antikörper BW 431/26 (Scintimun® CEA-Tc-99m, Behringwerke AG, Marburg), der mittels eines neuen 2-KomponentenKits (Schwarz-Methode) erfolgreich mit 99mTc-markiert werden konnte (Markierungsausbeute > 95% (TLC, HPLC), erhaltene Immunreaktivítät). Häufigste klinische Indikation zur Immunszintigraphie waren ein an-steigender Serum-CEA-Wert (im Mittel 2,3 Jahre nach kompletter Entfernung des Primärtumors) bei ergebnisloser Rezidivsuche mit konventionellen bildgebenden Verfahren sowie der Nachweis extrahepatischer Metastasen vor geplanter regionaler Chemotherapie von Leberfiliae. Garnmakamera-Szintigramme (planare Technik sowie Emissionscom-putertomographie) wurden 6–12 h und 18–26 h nach Injektion durchgeführt. Ein positiver szintigraphischer Tumornachweis gelang bei 19 von 20 Patienten (Sensitivität 95%) mit einer diagnostischen Spezifität von 90% (positiver prädiktiver Wert 95 %). Bei 4/6 Patienten, bei denen -trotz deutlich erhöhter Serum-CEA-Werte – herkömmliche Methoden beim Rezidivnachweis versagten, gelang es immunszintigraphisch das Tumorrezidiv zu lokalisieren. Die erfolgreiche Markierung monoklonaler Antikörper mit Technetium-99m stellt einen neuen wichtigen klinischen Fortschritt dar, der die Immunszintigraphie praktikabler macht und neue Indikationsgebiete eröffnet.