Abstract
Die klinische Diagnose des malignen Melanoms (MM) basiert auf der subjektiven Beurteilung eigentlich objektiv meßbarer Parameter (Kriterien). Die diagnostische Genauigkeit bei der Melanomdiagnose liegt selbst bei Dermatologen nur bei 75%. Besonders schwierig ist die Diagnose von Vorläufern und Fruhformen des MM. Deshalb untersuchten wir einerseits die inter- und intraindividuelle Reproduzierbarkeit der klinischen Beurteilung von Pigmentmalen und andererseits die kliniko-histopathologische Korrelation. Zusätzlich wurde in einer Voruntersuchung getestet, ob die rechnergestützte Bildanalyse (objektiv und reproduzierbar) ein Hílfsmittel bei der Differenzierung zwischen benignen und malignen melanozytären Läsionen sein könnte. Bei der klinischen Beurteilung fand sich eine intraindividuelle Reproduzierbarkeit der Kriterienkombination von 69 %. Die interindividuelle Beurteilung der Einzelkriterien wies sogar Schwankungsbreiten bis zu 36% auf. Histologisch «atypische/dysplastische» melanozytäre Läsionen wurden nicht signifikant häufier als exzisionsbedürftig angesehen als histologisch reguläre Pigmentmale. Wir konnten zeigen, daß mit Hilfe der rechnergestützten Bildanalyse (z.B. Schwellenwert-Segmentierung, Standardabweichung der Intensitätsverteilung, Verhältnis von Umfang zu Fläche und Fourier-Analyse) sich benigne von malignen Läsionen möglicherweise unterscheiden lassen. Somit könnte die Bildanalyse bei der Dignitätsbestimmung melanozytärer Läsionen sehr hilfreich sein.