Abstract
Zur Behandlung der chronischen Phase der Philadelphia-Chromosom-positiven chronischen myeloischen Leukämie stehen mehrere Therapie-verfahren zur Verfügung. Am häufigsten wird eine zytostatische Mono-therapie durchgeführt, aber nur der isogenen oder allogenen Knochenmarktransplantation kommt eine kurative Potenz zu. Ansonsten schreitet die Krankheit regelmäßig zur terminalen Blastenkrise fort. Alpha-interferon besitzt in vitro und in vivo antiproliferative Eigenschaften für hämatopoetische Zellen. Wir haben 10 Patienten mit Philadelphia-Chromosom-positiver chronischer myeloischer Leukämie in chronischer Phase mit alpha-interferon behandelt. Die Krankheit war median 10 Monate bekannt. 5 Patienten waren bisher nicht behandelt. 5 Patienten kamen in eine hämatologische Remission. Am besten sprachen Patienten an, deren Krankheit weniger als 1 Jahr bestand und die nicht oder nur gering vorbehandelt waren. Dies bestätigt die bisher mit alpha-interferon gewonnenen Therapieerfahrungen. In weiteren Untersuchungen muß geklärt werden, ob die Interferon-Behandlung und die hierdurch bei einigen Patienten induzierte Suppression des Philadelphia-Chromosom-positiven Zellklons zu einer Verlängerung der Lebensdauer führt.