Abstract
Erhöhte plasmatische LDL-Konzentrationen sind korreliert mit morphologisch faßbaren Endothelschäden, z.B. mit verminderter Anti-thrombogenität der Endothelzellen. Numerische und funktionelle Endotheldefekte können wahrscheinlich die erforderliche Trennung zwischen Blutbestandteilen und subendothelialen Gefäßwandstrukturen beeinträchtigen. Um eine denkbare Dysfunktion des Endothels in bezug auf den LDL-Transport erfassen zu können, haben wir diesen zunächst unter physiologischen Scherbedingungen in Kulturen humaner Endothelzellen untersucht. Die Endothelzellkulturen sind mit einer LDL-Konzentration von 100 µg/ml Medium inkubiert, mit definierter physiologischer Scherspannung belastet, fixiert und mit Öl-Rot-O gefärbt worden. Die Öl-Rot-O-Färbung ist mikrofotografisch in Aufsicht und Querschnitt dokumentiert und mit Hilfe eines Bild-analysesystems (IBAS Π/Zeiss) semiquantitativ charakterisiert worden. Ungescherte hochkonfluente Endothelzellkulturen zeigen bei physiologischen LDL-Konzentrationen nur eine geringe Öl-Rot-O-Färbung an der Zelloberfläche. Mit 0,5 dyn/cm2 gescherte, hochkonfluente Endothelzellkulturen zeigen durchschnittlich in der Aufsicht eine Zunahme der Öl-Rot-O-Färbung um ca. 1,3%, im Querschnitt eine Zunahme um ca. 0,3%. Mit 2,5 dyn/cm2 gescherte hochkonfluente Endothelzellkulturen zeigen durchschnittlich in der Aufsicht eine Zunahme von ca. 4,6%, im Querschnitt eine Zunahme um ca. 8,7%.