Abstract
An insgesamt 204 Wistar-Ratten wurde der zeitliche Verlauf der Wirkung von Ifosfamid auf das solide DS-Karzinosarkom untersucht, und es wurden folgende Hauptergebnisse erzielt und Schlußfolgerungen gezogen: 1. Die intravenöse Gabe von 180 mg kg-1 Ifosfamid führt in 2 Stunden zur Aufhebung der Transplantabilität des Tumors (Verlust der Krebs-zellen-Teilungsfähigkeit). 2. Durch diese Therapie wird das Tumorgewebe nicht hundertpro-zentig geschädigt. Die Vernichtung der noch lebenden Zellen erfolgt bei fehlender Immunsuppression möglicherweise durch das Immun-system. 3. Zum Zeitpunkt der Transplantabilitätsaufhebung ist nach dem Trypanblau-Test und nach der glykolytischen Aktivität der Tumorzel-len noch keine bzw. keine ins Gewicht fallende Abtötung der Tumorzellen erfolgt. Erst 4 Tage nach der Therapie sind zirka 80 % der Zellen anfärbbar geworden und die Glykolyse zu zirka 80% gehemmt. 4. Innerhalb des für die Schädigung der Tumorzellen ausreichenden Zeitraumes von 2 Stunden konnten erst zirka 30 % der zu erwartenden Wirkformmenge des applizierten Ifosfamids übergetreten sein. In die-sem Zusammenhang wird das Aufgiftungsprinzip von Ifosfamid disku-tiert und dabei eine optimiert programmierte Infusion der Wirkform dieses Kanzerostatikums erwogen. 5. Eine Behandlung mit Ifosfamid beeinträchtigt bis mindestens zum dritten Tag nicht die Möglichkeit der durch Langzeit-Glukoseinfusion erzielbaren Tumorübersäuerung.