Zusammenfassung
Zielsetzung: Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit der topografiegeführten photorefraktiven Keratektomie (PRK) bei Keratokonus und Einschätzung des Risikos einer nachfolgenden Progression. Methoden: Hierbei handelt es sich um eine retrospektive Nachbeobachtungsstudie. Zwischen 1998 und 2013 wurden 28 Augen von 23 Patienten (Alter 17-60 Jahre) mit Keratokonus im Stadium 1-3 mit einer topografiegeführten PRK behandelt. Vor dem Eingriff, 3 Monate danach und bei einer Langzeit-Nachuntersuchung im Median 7 Jahre nach dem Eingriff wurden jeweils eine Messung des korrigierten Fernvisus (corrected distance visual acuity; CDVA), Keratometrie, Pachymetrie und Hornhaut-Topografie durchgeführt. Postoperative Komplikationen einschließlich späterer Keratoplastik wurden dokumentiert. Ergebnisse: Bis zur Langzeit-Nachuntersuchung im Median 7 Jahre (Bereich 3-10 Jahre) nach der PRK war bei 5 der 28 Augen (18%) eine Hornhaut-Transplantation vorgenommen worden. Vier Augen standen für die Nachuntersuchung nicht zur Verfügung. Bei den verbleibenden 19 Augen war der CDVA in 16 Augen (84,3%) verbessert, in 2 Augen (10,5%) verschlechtert und in 1 Auge (5,2%) unverändert. Damit hatte sich der durchschnittliche CDVA von 0,49 logMAR vor der PRK auf 0,27 logMAR nach 3 Monaten und 0,24 logMAR bei der Langzeit-Nachuntersuchung verbessert. Das mittlere sphärische Äquivalent ging von -6,2 auf -3,7 dpt nach 3 Monaten und -2,1 dpt bei der Langzeit-Nachuntersuchung zurück. Ebenso verringerte sich der mittlere Zylinderwert von -4,2 auf -3,0 dpt nach 3 Monaten und bei der Langzeit-Nachuntersuchung. Schlussfolgerung: Die topografiegeführte PRK stellt bei Keratokonus potenziell eine wirksame Option zur Reduktion von Myopie und Astigmatismus sowie eine vorläufige oder dauerhafte Alternative zur Keratoplastik bei Patienten mit Keratokonus und Kontaktlinsen-Unverträglichkeit dar. In der hier vorgestellten Studie wurde ein geringes Risiko für eine Progression des Keratokonus nach einer PRK festgestellt.