Introduction: Some children with community-acquired pneumonia (CAP) experience progression to complicated community-acquired pneumonia (CCAP). It is characterized by local pulmonary or systemic complications such as para-pneumonic effusion, empyema, necrotizing pneumonia, and lung abscess. Imaging has an essential contribution to both the diagnosis and treatment of CCAP. While chest radiography and lung ultrasound (LUS) are commonly used for initial evaluation, chest computed tomography (CT), although valuable, raises concerns due to ionizing radiation exposure. Against the backdrop of increasing awareness regarding radiation risks in pediatric patients and the growing availability of bedside LUS, we conducted this study. Objective: The aim of this study was to assess the agreement between LUS and contrast-enhanced chest CT in identifying specific findings in patients of complicated pneumonia, such as pleural effusion, pleural thickening, parenchymal consolidation, cavities, atelectasis, and hydropneumothorax. Methods: We retrospectively compared CT and LUS images from 50 patients under 18 years of age admitted with clinical and radiological diagnosis of complicated pneumonia between January 2022 and June 2023, who underwent both imaging modalities within a seven-day interval. Images were assessed for pleural effusion, septations, pleural thickening, parenchymal consolidation, cavities, hydropneumothorax, and atelectasis. Results: Pleural effusion without septations was found in 25 (50%) patients on chest CT, whereas it was noted in 20 (40%) patients on LUS. Pleural effusion with septations was found in 21 (42%) patients on chest CT, whereas it was noted in 27 (54%) patients on LUS. Pleural thickening was found in 19 (38%) patients on chest CT, whereas it was noted in 9 (18%) patients on LUS. Lung parenchymal consolidation was found in 30 (60%) patients on chest CT, whereas it was noted in 16 (32%) patients on LUS. Atelectasis was found in 25 (50%) patients on chest CT, whereas it was noted in 26 (52%) patients on LUS. Parenchymal cavities were found in six (12%) patients on chest CT, whereas it was noted in two (4%) patients on LUS. Hydropneumothorax was found in six (12%) patients on chest CT, whereas it was noted in one (2%) patients on LUS.

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Abstract aus Ajmire P, Deshpande V, Haseeb M, et al. Ultrasonography Compared to Computed Tomography in Pediatric Complicated Pneumonia: Beyond Radiation. Cureus. 2025;17(1):e77158.

Hintergrund

Die Diagnose der ambulant erworbenen Pneumonie bei Kindern und Jugendlichen (paediatric community-acquired pneumonia, pCAP) basiert auf der klinischen Diagnostik [1]. Im Fall einer nicht schweren bzw. einer unkomplizierten Pneumonie ist keine thorakale Bildgebung erforderlich [1]. Eine komplizierte Pneumonie liegt bei etwa 3% der pCAP bzw. 10% der hospitalisierten pCAP vor [1]. Hierbei ist zwischen systemischen und lokalen Komplikationen zu unterscheiden. Als lokale Komplikationen können ein parapneumonischer Erguss beziehungsweise ein Pleuraempyem, ein Lungenabszess, eine nekrotisierende Pneumonie, eine Pneumatozele, eine Atelektase oder ein Pneumothorax auftreten [1, 2]. Für das optimale Management der Patienten mit einer komplizierten pCAP ist die Komplikation durch angemessenes Verfahren zeitnah und mit einem angemessenen Risiko-Nutzen-Verhältnis zu identifizieren. Als bildgebende Methoden stehen mit den entsprechenden Vor- und Nachteilen der Röntgen-Thorax, die Thoraxsonographie, die Computertomographie (CT) des Thorax sowie die Magnetresonanztomographie (MRT) des Thorax zur Verfügung [1, 2].

Ergebnisse der Studie

Ajmire und Kollegen haben eine retrospektive Studie zur CT des Thorax und der Thoraxsonographie zur Identifizierung von Komplikationen bei 50 Kindern mit ambulant erworbener Pneumonie durchgeführt. Informationen zu den Standards der Untersuchungen oder Erfahrungen der Untersucher werden dem Leser nicht gegeben. Es wurde in der Studie gezeigt, dass bei einem numerisch höheren Anteil der Patienten ein Pleuraerguss mit Septierungen mittels Thoraxsonographie gefunden wurde als mittels Thorax-CT. Pleurale Verdickungen, pulmonale Konsolidierungen, Kavitäten oder ein Seropneumothorax hingegen wurden im Vergleich zur Thoraxsonographie häufiger mittels Thorax-CT identifiziert (Abb 1). Für nicht septierte Pleuraergüsse oder Atelektasen wurden die Befunde vergleichbar häufig gesehen. Angaben zur diagnostischen Genauigkeit der einzelnen Untersuchungsmethoden werden nicht präsentiert. Ebenso wird die Lokalisation der detektierten Komplikationen nicht dargestellt.

Abb. 1.

Im sonographischen Bild des rechten Hemithorax ist ein typischer Befund eines Emypems dargestellt: Es ist eine septierte heterogene Flüssigkeitsansammlung im Pleuraspalt mit einer benachbarten Unterlappenatelektase erkennbar (aus Ajmire et al. Cureus. 2025;17(1):e77158).

Abb. 1.

Im sonographischen Bild des rechten Hemithorax ist ein typischer Befund eines Emypems dargestellt: Es ist eine septierte heterogene Flüssigkeitsansammlung im Pleuraspalt mit einer benachbarten Unterlappenatelektase erkennbar (aus Ajmire et al. Cureus. 2025;17(1):e77158).

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Fazit für die Praxis

Auch wenn die Studie von Ajmire et al. eine wichtige Fragestellung im klinischen Alltag untersucht, können ihr aufgrund des Studiendesigns und den wenig präzisen Angaben nur begrenzte Informationen entnommen werden. Die CT des Thorax wird als Goldstandard für die Detektion von Komplikationen bei pCAP angesehen, bedeutet jedoch aufgrund der Strahlenbelastung ein Untersuchungsrisiko für die jungen Patienten [2]. In Abhängigkeit von der Infrastruktur kann auch ein Transport der betroffenen Patienten erforderlich sein. Der thorakale Ultraschall ist für bestimmte Fragestellungen in der Hand des geübten Untersuchers sehr gut geeignet, Komplikationen einer Pneumonie zu erkennen. Pleurale Komplikationen sind sehr gut zu detektieren. Der Ultraschall hat diesbezüglich, wie auch in der dargestellten Studie gesehen, einen Vorteil bei der Darstellung von septierten Pleuraergüssen. Für die Detektion von Komplikationen im Parenchym ist die Lokalisation der Pathologie von entscheidender Bedeutung. Peripher gelegene pleuraständige Abszesse, nekrotisierende Pneumonien oder Konsolidierungen können ebenso mittels thorakalem Ultraschall gesehen werden, während zentral gelegene Prozesse dem Ultraschall entgehen können. Blind ist der Untersucher im apikalen Abschnitt der Unterlappen, da dieser Bereich hinter der Skapula gelegen und somit für den Ultraschall nicht erreichbar ist [2, 3]. Zu beachten ist, dass die Thoraxsonographie relativ zeitaufwendig und untersucherabhängig ist. Die Behandlungsleitlinie für die pCAP empfiehlt Röntgen-Thorax und Thoraxsonographie als erste diagnostische Maßnahmen bei einer komplizierten Pneumonie [1]. Die Computertomographie des Thorax sollte mit der richtigen Indikation ausgewählt werden, z.B. wenn ein vermuteter Prozess mittels Röntgen und Sonographie nicht darstellbar ist, oder die interventionelle oder operative Behandlungsplanung dies erfordert, oder die Detektion von Fremdkörperaspirationen oder anatomischen Varianten als Ursachen der Pneumonie vermutet werden.

Disclosure Statement

Es bestehen keine Interessenskonflikte.

1.
Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie/Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie
.
Management der ambulant erworbenen Pneumonie bei Kindern und Jugendlichen (paediatric community-acquired pneumonia, pCAP): Aktualisierte
Version 2.0 vom 25.01.
2024
. Online verfügbar unter: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/048-013 (letzter Aufruf 25.03.2025)
2.
Alexopoulou
E
,
Prountzos
S
,
Raissaki
M
, et al
.
Imaging of Acute Complications of Community-Acquired Pneumonia in the Paediatric Population-From Chest Radiography to MRI
.
Children (Basel)
.
2024
;
11
(
1
):
122
.
3.
Musolino
AM
,
Tomà
P
,
Rose
C
, et al
.
Ten Years of Pediatric Lung Ultrasound: A Narrative Review
.
Front Physiol
.
2021
;
12
:
721951
.