Background: Lung Cancer is occasionally observed in patients with Idiopathic Pulmonary Fibrosis (IPF). We sought to describe the epidemiologic and clinical characteristics of lung cancer for patients with IPF and other interstitial lung disease (ILD) using institutional and statewide data registries. Methods: We conducted a retrospective analysis of IPF and non-IPF ILD patients from the ILD center registry, to compare with lung cancer registries at the University of Pittsburgh as well as with population data of lung cancer obtained from Pennsylvania Department of Health between 2000 and 2015. Results: Among 1108 IPF patients, 31 patients were identified with IPF and lung cancer. The age-adjusted standard incidence ratio of lung cancer was 3.34 (with IPF) and 2.3 (with non-IPF ILD) (between-group Hazard ratio = 1.4, p = 0.3). Lung cancer worsened the mortality of IPF (p  <  0.001). Lung cancer with IPF had higher mortality compared to lung cancer in non-IPF ILD (Hazard ratio = 6.2, p = 0.001). Lung cancer among IPF was characterized by a predilection for lower lobes (63% vs. 26% in non-IPF lung cancer, p  <  0.001) and by squamous cell histology (41% vs. 29%, p = 0.07). Increased incidence of lung cancer was observed among single lung transplant (SLT) recipients for IPF (13 out of 97, 13.4%), with increased mortality compared to SLT for IPF without lung cancer (p = 0.028) during observational period. Conclusions: Lung cancer is approximately 3.34 times more frequently diagnosed in IPF patients compared to general population, and associated with worse prognosis compared with IPF without lung cancer, with squamous cell carcinoma and lower lobe predilection. The causality between non-smoking IPF patients and lung cancer is to be determined.

Hintergrund

Zwischen der idiopathischen pulmonalen Fibrose (IPF) und der Entwicklung von Lungenkrebs wird seit Jahren ein Zusammenhang beobachtet, obwohl die Einschätzungen des Risikos stark variieren. Die Auswirkung einer Lungenkrebsdiagnose auf die Prognose der IPF ist ebenfalls unklar. In einigen Studien wurde gezeigt, dass für IPF-Patienten mit Lungenkrebs im Vergleich zu IPF-Patienten ohne Lungenkrebs keine Unterschiede in der Überlebensrate bestehen, in anderen Studien wurde aber durchaus eine schlechtere Prognose für IPF-Patienten, die an Lungenkrebs erkranken, beobachtet.

Der Zweck der Studie von Yoon et al. war es, primäre Lungenkrebserkrankungen in einer großen Kohorte von Patienten mit IPF und von Patienten mit anderen interstitiellen Lungenerkrankungen (interstitial lung diseases, ILD) mit Lungenkrebsdaten der allgemeinen Bevölkerung zu vergleichen, um die Eigenschaften und Häufigkeit von Lungenkrebs bei Patienten mit IPF- und Nicht-IPF-ILD zu schätzen.

Ergebnisse der Studie

Die Autoren führten eine retrospektive Analyse von 3679 IPF- und Nicht-IPF-ILD-Patienten aus dem ILD-Center-Register der Universität von Pittsburgh durch und verglichen diese Daten mit den Daten von 4176 Patienten mit Lungenkrebs ohne ILD aus dem Lungenkrebsregister der Universität von Pittsburgh.

Zudem wurden die Daten der ILD-Patienten denen von 104 954 Lungenkrebspatienten gegenübergestellt, die zwischen 2000 und 2015 vom Pennsylvania Department of Health bezogen wurden.

1953 Patienten mit ILD wurden identifiziert, darunter 1108 IPF-Patienten und 841 Patienten mit der Diagnose einer anderen (Nicht-IPF) ILD. IPF-Patienten waren bei der Diagnose älter (Median 69 vs. 59 Jahre). Mehr IPF-Patienten als Nicht-IPF-ILD-Patienten waren Raucher (66% vs. 57%, p = 0,001) und Männer. Der Unterschied in der Prävalenz von Lungenkrebs zwischen IPF und Nicht-IPF-ILD war statistisch nicht signifikant (2,8 vs. 1,9% (31 vs. 20 Fälle), p = 0,12).

Die mittlere Zeit bis zur Diagnose von Lungenkrebs betrug 53 Monate bei IPF, und 55 Monate bei einer Nicht-IPF-ILD. Es zeigte sich eine erhöhte Inzidenz von Lungenkrebs in den ersten 2 Jahren bis zum 4. Jahr nach der Diagnose einer IPF.

Die Lungenkrebsrate unter den IPF-Patienten war 3,34-fach (95%, Konfidenzintervall (CI) 2,3-4,7) bei IPF-Patienten, und 2,3-fach (95%, CI 1,3-3,6) bei Nicht-IPF-ILD-Patienten im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung erhöht. In der Nicht-IPF-ILD-Subgruppe bei rheumatologischen Krankheiten war die Häufigkeit von Lungenkrebs 4,95-mal höher als in der allgemeinen Bevölkerung (95%, CI 2,7-8,4).

Bei den IPF-Patienten mit Lungenkrebs trat das Karzinom häufiger in den Unterlappen auf, und es fand sich eine statistisch grenzwertige Assoziation zwischen IPF und einer plattenepithelen Differenzierung.

Patienten mit Lungenkrebs ohne IPF hatten eine signifikant längere Überlebenszeit im Vergleich zu Lungenkrebspatienten mit IPF (mittlere Überlebenszeit 5 vs. 13 Monate, p = 0,002). Zudem war die Überlebensrate bei IPF-Patienten mit Lungenkrebs geringer (p < 0,001) im Vergleich zu IPF-Patienten ohne Lungenkrebs. Lungenkrebs bei IPF-Patienten hatte eine höhere Mortalität im Vergleich zu Lungenkrebs bei Nicht-IPF-ILD-Patienten (Hazard Ratio = 6,2, p = 0,001). Bei Patienten mit Einzellungentransplantation (single lung transplantation, SLT) aufgrund einer IPF wurde eine erhöhte Inzidenz von Lungenkrebs (13 von 97, 13,4%) und erhöhte Mortalität im Vergleich zu SLT für IPF ohne Lungenkrebs (p = 0,028) beobachtet.

In der Analyse von Yoon et al. zeigten die IPF-Patienten, die nicht geraucht haben, kein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs, was darauf schließen lässt, dass Zigarettenrauchen ein wichtiger Risikofaktor für Lungenkrebs bei IPF sein könnte. Die Rolle der Genetik bei einer IPF könnte eine entscheidende Rolle für die Entwicklung von Lungenkrebs spielen, aber der diesbezügliche Pathomechanismus ist noch nicht vollständig geklärt. Ein weiterer Faktor, der die Verbindung von Lungenkrebs in der Lungenfibrose-Kohorte erklären würde, ist der Zusammenhang von Lungenfibrose und Emphysem (combined pulmonary fibrosis and emphysema, CPFE): Die radiologische Prävalenz eines Emphysems lag in der gesamten IPF-Kohorte bei 21%, aber bei IPF-Patienten mit Lungenkrebs bei 55%.

Fazit für die Praxis

In der Studie von Yoon et al. - die größte Studie in den Vereinigten Staaten bezüglich des Zusammenhangs zwischen ILD und Lungenkrebs - haben die Autoren festgestellt, dass Patienten mit IPF eine 3,34-fach höhere Inzidenz von Lungenkrebs im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung mit Lungenkrebs aufwiesen. IPF-Patienten wiesen im Beobachtungszeitraum eine statistisch signifikant schlechtere Mortalitätsrate auf als Patienten mit Lungenkrebs ohne IPF. Bei ILD-Patienten im Rahmen rheumatischer Erkrankungen wurde ebenso eine erhöhte Inzidenz von Lungenkrebs beobachtet. Diese Befunde haben eine deutliche klinische Relevanz: Eine klinische Verschlechterung bei Patienten mit ILD sollte nicht nur im Rahmen des Progresses der ILD interpretiert werden. Alternative Ursachen - einschließlich Lungentumoren - sollten aktiv ausgeschlossen werden.

Hiermit erklären wir, dass keine Interessenskonflikte in Bezug auf den vorliegenden Wissenstransfer vorliegen.

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