Abstract
Septated pleural effusion is very common. The presence of septations in pleural effusion determines the local treatment strategy for such patients. Therefore, there is a pressing need for imaging techniques to assess the presence of septations. The objective of this research was to assess the diagnostic efficacy of computed tomography (CT) and chest ultrasound in identifying septated pleural effusion. We delineated the ultrasound and enhanced chest CT manifestations for diagnosing septated pleural effusions, and subsequently, we conducted a comparative analysis to assess the diagnostic efficacy of enhanced chest CT and ultrasound in identifying septated pleural effusions. Medical thoracoscopy served as the gold standard for confirming the diagnosis of septated pleural effusions. Ultrasound demonstrated a sensitivity of 82.6% (95% CI 73.3–89.7%) and a specificity of 100.0% (95% CI 98.1–NaN) for diagnosing septated pleural effusion. In comparison, enhanced chest CT exhibited a sensitivity of 59.8% (95% CI 49.0–69.9%) and a specificity of 87.0% (95% CI 81.5–91.4%). The positive predictive value for ultrasound was 100.0% (95% CI 95.3–100.0%), while for enhanced chest CT, it was 68.8% (95% CI 59.0–77.4%). Ultrasound yielded a negative predictive value of 92.3% (95% CI 87.5–NaN), and enhanced chest CT had a negative predictive value of 82.0% (95% CI 74.6–87.8%) in diagnosing septated pleural effusion. Thoracic ultrasound exhibits superior sensitivity and specificity compared to enhanced chest CT in diagnosing septated pleural effusions. Therefore, chest ultrasound is highly recommended as an adjunct for determining septated pleural effusion.
Abstrakt aus Yang L, Wang K, Li W, et al.: Chest ultrasound is better than CT in identifying septated effusion of patients with pleural disease. Sci Rep. 2024;14(1):11964.
Transfer in die Praxis von Dr. Franz Stanzel (Hemer)
Hintergrund
Pleuraergüsse sind in der täglichen Praxis sehr häufig. Die Ursachen sind vielfältig, am häufigsten sind kardiale, aber auch entzündliche Ursachen oder Ergüsse bei malignen Erkrankungen. Das Vorhandensein von Septierungen beim Pleuraerguss verändert die Behandlungsstrategie. Septierte Pleuraergüsse sind sehr häufig, insbesondere bei Patienten mit komplexem Pleuraerguss, tuberkulöser Pleuritis und malignem Pleuraerguss. Einige Studien haben gezeigt, dass Patienten mit malignen Pleuraergüssen mit Septierungen tendenziell eine schlechtere Prognose haben. Eine therapeutische Thorakozentese oder Drainageeinlage allein ist dann meist nicht ausreichend. Fibrinolytika, video-assistierte thorakoskopische Chirurgie (video-assisted thoracoscopic surgery, VATS) und andere chirurgische Eingriffe sind dann Methoden zur Behandlung dieser Patienten. Daher besteht ein dringender Bedarf, durch bildgebende Verfahren frühzeitig Septierungen nachzuweisen und einzuschätzen. Als Untersuchungsverfahren stehen zunächst der Thoraxultraschall und die Computertomographie (CT) zur Verfügung. Die Thorakoskopie als invasive Methode erlaubt es mit großer Sicherheit, solche Septierungen definitiv nachzuweisen oder auszuschließen. Ein definitiver Vergleich des thorakalen Ultraschalls mit der CT in dieser Frage ist bisher nicht systematisch erfolgt.
Ergebnisse der Studie
In die retrospektive Studie von Linhui Yang und Kollegen wurden 357 konsekutive Patienten mit Pleuraerguss eingeschlossen, die eine Thorakoskopie erhalten hatten. Die Thorakoskopie wurde als Gold-Standard für den Nachweis eines septierten Ergusses angesehen. Als Nachweis wurden multiple Septierungen, die zur Kammerung führten, gewertet. Weitere Einschlusskriterien waren ein vorliegendes Kontrast-CT und ein thorakaler Ultraschall innerhalb der Woche vor dem Eingriff. In der CT wurden der direkte Nachweis von Septen wie der Nachweis von multiplen Lufteinschlüssen als positiv gewertet. Im Ultraschall wurden echofreie Zonen als negativ gewertet. Ebenso wurden flottierende Einlagerungen, die der kardialen Pulsation unterliegen und diffuse Kontrastanhebungen als negativ bewertet. Als Nachweis wurden strangförmige oder gitterförmige Einlagerungen angesehen (s. Abb 1 und 2).
Schließlich konnten 285 Patienten in die Studie einbezogen und ausgewertet werden. Es handelte sich um 168 Männer (59%) und 117 Frauen (41%) mit einem Alter von 56,5 ± 13,9 Jahren. Zugrunde lagen 3 größere Gruppen von Erkrankungen: Infektionen (67 = 23,5%), Tumoren (108 = 37,9%) und Tuberkulose (94 = 33,0%). Andere Erkrankungen hatten 16 Patienten (5,6%).
Die Ergebnisse sind in den Tabellen 1 und 2 dargestellt. Insgesamt ergab sich eine Sensitivität des Ultraschalls für den Nachweis eines septierten Ergusses von 82,6% (95%-Konfidenzintervall (KI): 73,3–89,7%), hingegen beim CT von 59,8% (95%-KI: 49,0–69,9). Die Spezifitäten waren 100,0% (95%-KI: 98,1–NaN) bzw. 87,0% (95%-KI: 81,5–91,4), der positive prädiktive Wert 100,0% (95%-KI: 95,3–100,0) bzw. 68,8% (95%-KI: 59,0–77,4), der negative prädiktive Wert 92,3% (95%-KI: 87,5–NaN) bzw. 82,0% (95%-KI: 74,6–87,8) jeweils für Ultraschall bzw. CT. Damit ergibt sich ein Vorteil für den thorakalen Ultraschall.
Diskussion
Die Septierung eines Ergusses zeigt unabhängig davon, ob es sich um einen infektiösen, einen reaktiven oder einen malignen Erguss handelt, einen Progress an – mit möglichen Komplikationen und einer Veränderung des notwendigen Vorgehens. Dabei hat der Ultraschall Vorteile. Durch die Untersuchung können strukturelle Veränderungen wie Fibrineinlagerungen, Faden- und Strangbildungen besser erfasst werden und damit ein Progress zu Kammerungen im Erguss aufgedeckt werden. In der vorliegenden Studie wurde das Ergebnis der Bildgebung direkt mit der Thorakoskopie verglichen, die als Gold-Standard für den Nachweis von solchen Veränderungen angesehen wurde. Aufgrund der Ergebnisse ist ein frühzeitiger Einsatz des Ultraschalls sinnvoll. Hinzu kommt, dass der Ultraschall mittlerweile in vielen Praxen bereits zur Verfügung steht und ohne Strahlenbelastung großzügig und unter Umständen mehrfach im Verlauf eingesetzt werden kann. Damit kann eine Entwicklung in ein kompliziertes Stadium, wie das beim infektiösen Erguss hin zum Pleuraempypem bekannt und verbreitet ist und sich in der Stadieneinteilung niederschlägt, erfasst werden. Eine adäquate Reaktion kann erfolgen. Ein besonderes Augenmerk muss auf die Gruppe der hyperechogenen Ergüsse gerichtet werden, die häufiger die Entwicklung zu einem Empyem bedeuten und dann mit Septierungen in der Thorakoskopie diagnostiziert wurden.
Die Studie ist durch das retrospektive Design und die relativ kleine Patientenzahl in ihrer Aussagekraft eingeschränkt. Die Ergebnisse müssen an einer größeren Zahl bestätigt werden.
Fazit für die Praxis
Bei einer Vielzahl von Erkrankungen kann es zum Auftreten eines Pleuraergusses kommen. Der thorakale Ultraschall sollte frühzeitig eingesetzt werden, um einen Erguss selbst und die mögliche Progression im Krankheitsverlauf frühzeitig zu erfassen und die Patienten damit besser zu versorgen, weil sie dann leichter einer adäquaten und angepassten Therapie zugeführt werden können.
Disclosure Statement
Es bestehen keine Interessenskonflikte.