Abstract
Introduction: Chronic obstructive pulmonary disease (COPD) is the third leading cause of death, and COPD exacerbation worsens the prognosis. Eosinophilic airway inflammation is a COPD phenotype that causes COPD exacerbation and is correlated with peripheral blood eosinophil count. We analyzed real-world data of COPD patients to assess the risk factors of COPD exacerbation focusing on blood eosinophils. Materials and methods: Patients with COPD who visited our hospital between January 1, 2018, and December 31, 2018, were recruited, and their background information, spirometry data, laboratory test results, and moderate-to-severe exacerbation events during the one-year follow-up period were collected from the electronic medical records and analyzed. The COPD exacerbation risk factors were assessed using univariate and multivariate logistic regression analyses. Results: Twenty-two of 271 (8.1%) patients experienced moderate-to-severe exacerbation. Patients with exacerbation showed worse pulmonary function, and we found that a high blood eosinophil count (≥350 cells/μL; p = 0.014), low % FEV1 (<50%; p = 0.002), increase in white blood cell (≥9000 cells/μL; p = 0.039), and use of home oxygen therapy (p = 0.005) were risk factors for future exacerbations. We also found a strong correlation between eosinophil count cut-offs and exacerbation risk (r = 0.89, p < 0.001). On the other hand, there was no relation between exacerbation risk and inhalation therapy for COPD.
Abstract aus Komura M, Sato T, Suzuki Y, et al.: Blood Eosinophil Count as a Predictive Biomarker of Chronic Obstructive Pulmonary Disease Exacerbation in a Real-World Setting. Can Respir J. 2023 May 25;2023:3302405.
Transfer in die Praxis von Dr. Askin Gülsen (Düsseldorf)
Hintergrund
Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (chronic obstructive pulmonary disease, COPD) ist weltweit die dritthäufigste Todesursache unter allen bestehenden Krankheiten [1]. In den letzten Jahren wurden mehrere Phänotypen der COPD erkannt, von denen einer die eosinophile Atemwegsinflammation ist. In mehreren Artikeln wurde bei 30–40 % der COPD-Patienten eine eosinophile Atemwegsinflammation festgestellt [2], und es wurde berichtet, dass inhalative Kortikosteroide (inhaled corticosteroids, ICS) bei diesen Patienten eine Exazerbation der COPD verhindern können [3].
Ergebnisse der Studie
Moegi Komura und Kollegen [2] verfolgten 271 COPD-Patienten in einer einjährigen Beobachtungsstudie. Von diesen Patienten traten bei 249 Patienten keine Exazerbationen auf (Gruppe 1) und 22 Patienten wurden wegen einer COPD-Exazerbation behandelt (Gruppe 2). Es gab keinen statistischen Unterschied in der Eosinophilenzahl zwischen den beiden Gruppen im allgemeinen Vergleich. Auf der Grundlage verschiedener Cut-off-Werte für die Eosinophilenzahl wurde beobachtet, dass hohe Eosinophilenzahlen im Blut (≥350 Zellen/μL) das Risiko einer Exazerbation erhöhen. Die Autoren analysierten auch die Inhalationstherapie (alle möglichen Kombinationen) und das Risiko einer Exazerbation bei Patienten mit hohen (≥350 Zellen/μL) und niedrigen Eosinophilenzahlen (<350 Zellen/μL). Hier wurden die Mono-(ICS mono, LAMA mono, LABA mono), Doppel- (ICS + LABA, LAMA + LABA) und Dreifachbehandlungen (ICS + LABA + LAMA) univariat und multivariat analysiert. Die Ergebnisse zeigten, dass die Eosinophilenzahl im Blut keinen Einfluss auf den Zusammenhang zwischen Inhalationstherapie und COPD-Exazerbation hatte. Abschließend betonen die Autoren, dass die Eosinophilenzahl im peripheren Blut ein guter Prädiktor für eine COPD-Exazerbation in einem realen Umfeld ist.
Fazit für die Praxis
Die Eosinophilenzahl im peripheren Blut kann zur Vorhersage einer COPD-Exazerbation herangezogen werden, aber einige Studien haben auch gezeigt, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Eosinophilenzahl im Blut und einer COPD-Exazerbation gibt [4]. Neuere Studien deuten jedoch darauf hin, dass bestimmte Grenzwerte (≥300–350 Zellen/μL oder ≥2%) während einer Exazerbation hoch sind [2, 5, 6]. Darüber hinaus empfiehlt die jüngste COPD-GOLD-Leitlinie (Report 2023) den Einsatz von ICS bei Patienten mit einer Eosinophilenzahl von mehr als 300 Zellen/μL im Blut und häufigen Exazerbationen (≥2 pro Jahr) [1]. Deshalb sollten wir in der Praxis die Eosinophilenzahlen im Blut von COPD-Patienten bei Exazerbationen überprüfen und ihre Behandlung mit der Gabe von ICS ergänzen.
Disclosure Statement
Hiermit erkläre ich, dass keine Interessenskonflikte in Bezug auf den vorliegenden Kommentar vorliegen.