Background: The incidence of gastrointestinal cancer increases with age, with approximately 20% of these cases in people over 80 years of age. Due to pre-existing comorbidities, this onco-geriatric population often presents diagnostic and therapeutic challenges. Methods: A systematic review of articles on PubMed was performed to determine the predictive ability of screening tools and their components regarding the occurrence of adverse outcomes in elderly onco-surgical patients with gastrointestinal malignancies. Results: Surgical procedures in this patient cohort, particularly complex resections, may result in increased morbidity and mortality. The decision to treat an elderly patient with curative intent requires sound clinical judgment based on knowledge, consideration of objective parameters, and experience. These patients could potentially be optimized for surgery with the improvement of nutritional and overall performance status as well as with stabilizing comorbidities. Conclusion: Various geriatric assessment and screening tools have been developed to identify risk factors to assist the surgeon and the interdisciplinary team in treatment planning, including the Frailty Assessment Score, Timed Up and Go test, nutritional status, and Activities of Daily Living test. It is important to emphasize that transparent and open communication between the treating surgeon and the patient is crucial in that the patient fully understands the implications of the treatment plan.

Transfer in die Praxis von Dr. Andreas Leischker (Krefeld)

Hintergrund

Gastrointestinale Tumoren gehören bei Männern und Frauen zu den häufigsten Tumoren. Ihre Häufigkeit steigt mit zunehmendem Lebensalter an.

Die meisten Patienten mit Tumoren des Magens, des Pankreas und des Kolorectums sterben an ihrer Erkrankung im Alter von 71-77 Jahren. Häufig wird bei alten Menschen alleine wegen ihres Lebensalters auf eine kurative Resektion verzichtet. Dabei ist alleine das chronologische Lebensalter kein valider Prädiktor für das Auftreten postoperativer Komplikationen.

Geriater haben schon lange gefordert, dass bei allen alten Tumorpatienten vor der Entscheidung über eine Therapie ein geriatrisches Assessment erfolgen muss.

Die kurative Resektion gastrointestinaler Tumoren bei «geriatrischen» Patienten kann mit einer erheblich erhöhten Komplikationsrate assoziiert sein. Ein geriatrisches Assessment hilft, dieses Risiko adäquat einzuschätzen.

Lim et al führten eine systematische Literaturrecherche zu dieser Fragestellung durch.

Fazit für die Praxis

Bereits mit einem wenig aufwendigen Assessment kann das Risiko für postoperative Komplikationen abgeschätzt werden:

Der Timed «Up and Go»-Test (TUG) ist in der Praxis einfach und schnell durchzuführen. Man benötigt dafür lediglich einen Stuhl mit Armlehnen und eine Stoppuhr - eine Uhr mit Sekundenzeiger tut es auch: Der Patient wird aufgefordert, vom Stuhl aufzustehen - er darf dabei die Armlehnen benutzen -, 3 Meter zu gehen, umzudrehen, zum Stuhl zurückzugehen und sich wieder hinzusetzen. Die Zeit, die der Patient benötigt, wird in Sekunden gemessen und dokumentiert. Ein Mensch ohne Mobilitätseinschränkung schafft das in weniger als 12 Sekunden. Patienten, die beim TUG mehr als 20 Sekunden brauchen, haben ein vierfach erhöhtes Risiko für postoperative Komplikationen. Wenn sie zusätzlich einen ASA(American Society of Anesthesiologists)-Score von > 2 haben, ist das Risiko für Komplikationen sogar 29-fach erhöht!

Patienten mit «Frailty» (Gebrechlichkeit) nach den Fried and Hopkins Frailty Scores hatten ein dreifach erhöhtes Komplikationsrisiko und eine längere Krankenhausverweildauer.

Ein präoperativer Hämoglobinwert von < 10 mg/dl war ebenfalls mit einem signifikant erhöhtem Komplikationsrisiko assoziiert. Zu der Frage, ob eine präoperatives Anheben des Hämoglobinwertes das Komplikationsrisiko bei diesen Patienten tatsächlich senkt, liegen allerdings keine kontrollierten Studien vor. Interessant wäre, ob eine präoperative intravenöse Eisensubstitution das Risiko für Komplikationen senken kann.

Durch die Anwendung laparoskopischer Techniken statt «offenem» chirurgischen Vorgehen kann das Risiko für Komplikationen der Klasse 2 nach Clavien-Dindo - also Komplikationen, die eine medikamentöse Behandlung oder die Transfusion von Blut erfordern - um die Hälfte gesenkt werden.

Die Durchführung geriatrischer Assessments durch Onkologen und Chirurgen ersetzt aber nicht die präoperative Beurteilung des Patienten durch einen Geriater - dieser kann alle Befunde mit seinem klinischen Eindruck kombinieren, das Komplikationsrisiko abschätzen und - das ist entscheidend - Interventionen zur Verbesserung des präoperativen Zustandes empfehlen. Leider wird hiervon in Deutschland in der täglichen Praxis viel zu selten Gebrauch gemacht - oft sieht der Geriater den Patienten erst, wenn es um die Frage der (Früh-)Rehabilitation geht.

Zusammenfassend sind folgende einfach zu bestimmende valide Prädiktoren für postoperative Komplikationen:

• eine Zeit von > 20 s im TUG

• ein präoperativer Hämoglobinwert < 10 mg/dl

Disclosure Statement

Hiermit erkläre ich, dass keine Interessenskonflikte in Bezug auf den vorliegenden Kommentar bestehen.

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