Abstract
Primäre Knochenlymphome (primary bone lymphomas; PBL) machen weniger als 1% aller malignen Lymphome aus. Da in Japan erst wenige Studien zu PBL durchgeführt wurden, sind die Merkmale der PBL bei japanischen Patienten nicht vollständig geklärt. Wir analysierten retrospektiv 17 Patienten, bei denen zwischen 2001 und 2011 in unserer Einrichtung ein PBL diagnostiziert worden war. Der Altersmedian der Patienten betrug 60 Jahre. Elf Patienten hatten ein diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom und 2 eine T-Zell-Lymphom-Histologie. Die Wirbelsäule war zum Zeitpunkt der Erstvorstellung am häufigsten betroffen. Bei 11 Patienten war die Krankheit im Stadium IV, und 11 Patienten wiesen laut dem International Prognostic Index (IPI) ein hohes oder mittleres bis hohes Risiko auf. 13 Patienten erreichten nach der initialen Therapie eine Vollremission (complete response; CR). Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 31 Monaten betrug die 3-Jahres-Rate des Gesamtüberlebens (OS) und des progressionsfreien Überlebens 63,5 bzw. 49,9%. Eine lokal begrenzte Erkrankung, ein niedriges oder niedriges bis mittleres IPI-Risiko und eine CR nach initialer Therapie waren bei den PBL-Patienten mit einem guten Verlauf und signifikant mit einem besseren OS assoziiert. Eine Beteiligung der Wirbelsäule und der T-/NK-Zell-Phänotyp kommen bei japanischen PBL-Patienten häufiger vor als bei solchen kaukasischen Ursprungs. Übersetzung aus Hayase E, et al: Primary Bone Lymphoma: A Clinical Analysis of 17 Patients in a Single Institution. Acta Haematol 2015;134:80-85 (DOI: 10.1159/000375437)