Ziel: Prospektive Beobachtungsstudie zur Evaluierung von Magnetresonanztomographie (MRT-)Scans nach Hyaluronsäure (HS-)Injektionen zur Korrektur HIV-assoziierter fazialer Lipoatrophie. Methoden: 10 konsekutive männliche Probanden unterzogen sich einer subdermalen HS-Injektion (im Mittel 1,3 ± 0,6 ml pro Gesichtshälfte) und MRT-Untersuchungen jeweils vor und 1, 6 und 12 Monate nach der Injektion. Zwei Radiologen, die den klinischen Daten gegenüber verblindet waren, beurteilten die morphologischen und quantitativen Veränderungen. Ergebnisse: Die MRT-Bildgebung zeigte die Einlagerung der HS in die subdermalen und tiefen Fettkompartimente. Einen Monat nach der Injektion war eine signifikante Zunahme des HS-Volumens im Vergleich zum injizierten Volumen festzustellen (im Mittel 331%; p < 0,0001). Nach 12 Monaten hatte sich das Volumen nicht verringert (p = 0,9961). Der gemessene Gehalt gebundenen Wassers war unverändert (p > 0,9991), während Hautdicke und Gewebevaskularisation in den ersten 6 Monaten zunahmen (p = 0,01). Schlussfolgerung: Unsere Daten belegen, dass die kosmetischen Ergebnisse von HS-Injektionen auf die Wasserbindung im tiefen Gesichtsfett sowie eine vorübergehende Zunahme der Vaskularisation und Hautdicke zurückzuführen sind. Übersetzung aus Dermatology 2015;230:367-374 (DOI:10.1159/000379747)

HIV-assoziierte Lipodystrophie (LD) betrifft etwa 40-80% der Patienten, die mit der ersten Generation antiretroviraler Medikation behandelt wurden, und somit auch weiterhin eine nicht unerhebliche Anzahl von Patienten. Es handelt sich hierbei um eine Redistribution von Fettgewebe mit Lipoatrophie im Gesicht, an Armen und Beinen und einer stammbetonten Lipohypertrophie an Bauch, Thorax sowie im dorsozervikalen Bereich.

Diese Aspekte der LD stigmatisieren und können zu privaten und beruflichen Einschränkungen führen mit daraus resultierender Isolation, beruflichen Problemen sowie in Einzelfällen zu mangelnder Therapiecompliance und demzufolge Selbstgefährdung.

Eine Reihe unterschiedlicher Filler findet Anwendung in der Volumenaugmentation im Gesicht. In vorangegangenen Studien wurde der Fokus auf Durchführbarkeit, Toleranz und subjektive Patientenzufriedenheit gelegt.

Nach Literaturlage ist dies die erste Studie, in der in vivo die Distribution von Hyaluronsäure (HS) untersucht wurde. Eine Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht aufgrund exzellenter Gewebediskriminierung eine qualitative und quantitative Analyse der injizierten HS in Bezug auf lokale Vaskularisation und volumetrische Veränderungen über den Studienzeitraum von 12 Monaten.

Wie oben bereits erwähnt, wurde in dieser Studie zur Beurteilung ein objektivierbares Verfahren eingesetzt, um dies mit den Ergebnissen der klinischen Beurteilung zu korrelieren. In ein bis zwei Sitzungen wurde subdermal eine HS (Modelis Shape/Belotero Volume) in das malare Fettpolster scharf und stumpf injiziert, durchschnittlich etwa 1,3 ± 0,5 ml pro Seite. Die Injektion wurde von zwei erfahrenen Ärzten (Dermatologe, plastischer Chirurg) durchgeführt. Die MRT-Untersuchung erfolgte vor der Behandlung sowie nach 1, 6 und 12 Monaten.

Die Verteilung im Gewebe war wie folgt: Bichat'scher Raum, unterhalb des SMAS, um die Arteria und Vena facialis, im subokulären Fettpolster. Die Wasserbindung in Filler und Fettgewebe war über den Studienzeitraum konstant.

Die Gewebevaskularisation war geringfügig erhöht in den ersten 6 Monaten und bildete sich dann langsam zurück. Das in vivo gemessene Volumen war statistisch signifikant höher als das injizierte Volumen nach einem Monat (etwa 4,3 ± 0,15 für beide Seiten). Danach bildete sich das Volumen über den Studienzeitraum von insgesamt 12 Monaten geringfügig, jedoch statistisch nicht signifikant zurück. Die nach 6 Monaten gemessene Hautdicke war statistisch signifikant höher.

Die Verteilung des HS-Volumens wurde um die Arteria/Vena facialis gemessen. Damit ist ein potenzielles Risiko einer intravasalen Injektion gegeben. Aus diesem Grund sollte ausschließlich mit atraumatischen Kanülen injiziert werden. Die relativ großflächige Verteilung kann als gewünscht angesehen werden, da bei einer Fillerinjektion auf homogene Oberflächen und Übergänge geachtet werden sollte.

Die Messergebnisse geben interessante Aufschlüsse.

• Keine Wasserbindung, demzufolge kein hygroskopischer Effekt durch den verwendeten Filler.

• Verbesserte Gewebevaskularisation und Hautverdickung erklären die verbesserte Hautqualität nach der Fillerinjektion.

• Das gemessene Volumen entspricht etwa der 1,5-fachen Menge des injizierten Volumens.

Ein ähnliches Ergebnis konnte ich in einer meiner Studien mit dem gleichen Filler (Modelis Shape/Belotero Volume) verifizieren. Das Ergebnis was langanhaltend; mit einer lediglich geringfügigen Rückbildung nach 12 Monaten.

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