Gut microbiota dysbiosis is involved in the development of systemic lupus erythematosus (SLE). The safety and efficacy of fecal microbiota transplantation (FMT) for the treatment of SLE patients has not been explored. In this 12-week, single-arm pilot clinical trial of oral encapsulated fecal microbiome from healthy donors to patients with active SLE, we aimed to evaluate the safety and efficacy of FMT in patients with SLE (ChiCTR2000036352). 20 SLE patients with SLEDAI ≥6 were recruited. FMT was administered once a week for three consecutive weeks along with standard treatment and the patients were followed for 12 weeks. Safety was evaluated throughout the trial. The primary endpoint was the SLE Responder Index-4 (SRI-4) at week 12. Microbiome composition, levels of short chain fatty acids (SCFAs) in the gut and of cytokines in the sera were measured along with lymphocyte phenotyping. No serious adverse events were observed after FMT. At week 12, the SRI-4 response rate was 42.12%, and significant reductions in the SLEDAI-2K scores and the level of serum anti-dsDNA antibody were observed compared to baseline. Significant enrichment of SCFAs-producing bacterial taxa and reduction of inflammation-related bacterial taxa were observed, along with increased production of SCFAs in the gut and reduced levels of IL-6 and CD4+ memory/naïve ratio in the peripheral blood. Furthermore, SRI-4 responding patients displayed specific microbiota signatures both before and after FMT. The first clinical trial of FMT in active SLE patients provides supportive evidence that FMT might be a feasible, safe, and potentially effective therapy in SLE patients by modifying the gut microbiome and its metabolic profile.

Abstract aus Huang C, Yi P, Zhu M, et al.: Safety and efficacy of fecal microbiota transplantation for treatment of systemic lupus erythematosus: an EXPLORER trial. J Autoimmun 2022;130:102844.

graphic

Wie bei vielen immunmediierten Erkrankungen ist auch beim systemischen Lupus erythematodes (SLE) eine Dysbiose der Darmmikrobiota bei Betroffenen bekannt. Die Sicherheit und Wirksamkeit des fäkalen Mikrobiota-Transfers (FMT) für die Behandlung von SLE-Patienten wurde bisher nicht untersucht. In dieser 12-wöchigen, 1-armigen klinischen Pilotstudie zur oralen Verabreichung von verkapseltem Stuhl von gesunden Spendern an Patienten mit aktivem SLE wollten die Autoren die Sicherheit und Wirksamkeit der FMT bei SLE-Patienten untersuchen (ChiCTR2000036352). Es wurden 20 SLE-Patienten mit einem SLEDAI = 6 (DAI = disease activity index, Krankheitsaktivitätsindex) rekrutiert. Der FMT wurde 1-mal wöchentlich über 3 aufeinanderfolgende Wochen zusammen mit der Standardbehandlung verabreicht, und die Patienten wurden 12 Wochen lang beobachtet (Abb 1). Der primäre Endpunkt war der SLE-Responder-Index-4 (SRI-4) in Woche 12. Die Zusammensetzung des Mikrobioms und der Gehalt an kurzkettigen Fettsäuren (short-chain fatty acids, SCFAs) im Darm und an Zytokinen im Serum wurden zusammen mit der Phänotypisierung von Lymphozyten gemessen. Nach dem FMT wurden keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse beobachtet. In Woche 12 lag die SRI-4-Ansprechrate bei 42,12%, und im Vergleich zum Ausgangswert wurden signifikante Verringerungen der SLEDAI-2K-Scores und des Serum-Anti-dsDNA-Antikörperspiegels (dsDNA = doppelsträngige DNA) beobachtet. Es wurde eine signifikante Anreicherung von SCFAs produzierenden Bakterientaxa und eine Verringerung von als proinflammatorisch eingestuften Bakterientaxa beobachtet, zusammen mit einer erhöhten Produktion von SCFAs im Darm und einer Verringerung der Interleukin-6-Konzentration und des Verhältnisses von CD4+-Gedächtniszellen zu naiven Zellen im peripheren Blut. Diese erste klinische Studie zum FMT bei aktiven SLE-Patienten liefert Hinweise dafür, dass der FMT eine sichere und möglicherweise ergänzend wirksame Therapie bei SLE-Patienten sein könnte.

Abb. 1.

Klinisches Ansprechen von Patienten mit aktivem SLE während FMT-Behandlung.

Abb. 1.

Klinisches Ansprechen von Patienten mit aktivem SLE während FMT-Behandlung.

Close modal

Fazit

Diese Studie zeigt bei einer zugegebenermaßen kleinen Patientenkohorte insofern ermutigende Erfolge, als nicht nur die Krankheitsaktivität des SLE signifikant rückläufig war, sondern auch kurzkettige Fettsäuren, denen eine antiinflammatorische Wirkung zugesprochen wird, vermehrt im Darm vorhanden waren und entsprechende antiinflammatorische Zytokinsignaturen im peripheren Blut gemessen werden konnten. Der FMT diente als Ergänzung zur Standardtherapie. Selbstverständlich müssen diese Ergebnisse in größeren Kohorten verifiziert werden.

Es liegen keine Interessenskonflikte vor.

Dieser Beitrag wurde erstveröffentlicht in Kompass Autoimmun 2022;4:177–178