Abstract
Der Morbus Paget ist eine seltene Erkrankung der Vulva, welche weniger als 1% aller Neoplasien der Vulva ausmacht. Die übliche Therapie besteht in der lokalen chirurgischen Entfernung. Während die invasive Form des Morbus Paget selten ist, stellen die häufigen Lokalzrezidive, welche nicht mehr chirurgisch behandelt werden können, ein bedeutendes klinisches Problem dar. Bei einer 71-jährigen Patientin wurde ein solches Rezidiv erfolgreich mit Imiquimodsalbe behandelt. Die Juckreizsymptome bildeten sich nach kurzer Zeit zurück. Nach 4 Wochen waren die kolposkopisch sichtbaren Hauterscheinungen rückläufig. Innerhalb von 8 Wochen kam es zu einer kompletten klinischen Remission. Die Lokalbehandlung mit Imiquimod ist demnach nicht nur bei der vulvären intraepithelialen Neoplasie erfolgversprechend, sondern stellt auch bei ausgewählten Patientinnen mit rezidivierendem Morbus Paget der Vulva eine konservative Behandlungsalternative dar.