Abstract
Unter PID («pelvic inflammatory disease») und Entzündungen des oberen Genitaltrakts («upper genital tract infections») verstehen wir entzündliche Veränderungen des oberen weiblichen Genitaltrakts jeglicher Kombination: Endometritis, Salpingitis, Tuboovarialabszess, Peritonitis im kleinen Becken. Die International Infectious Disease Society for Obstetrics and Gynecology empfiehlt eine Revision der CDC-Richtlinien mit Berücksichtigung des Erregers bzw. des verursachenden Agens und des Schweregrades der Erkrankung. Infektionen mit Chlamydia trachomatis und Neisseria gonorrhoeae sind weltweit am Zunehmen und gelten als eine der Hauptursachen von tubarer Sterilität, chronischen Unterbauchschmerzen und ektopen Schwangerschaften. Über 30% der Infektionen verlaufen subklinisch oder asymptomatisch. Deshalb sollte bei jungen, sexuell aktiven Frauen mit Risiken ein generelles Screening durchgeführt werden. Die antibiotische Therapie sollte möglichst früh, im Zweifelsfall probatorisch, begonnen werden und ein breites Keimspektrum abdecken. C. trachomatis und Gonokokken werden spezifisch und resistenzgerecht therapiert. Bei leichten Verläufen scheint die ambulante Therapie keine Nachteile gegenüber einer Hospitalisation zu haben.