Abstract
Weltweit wird die Diskrepanz zwischen zahlreichen traditionellen Beratungsangeboten und ungenügender Aufklärung von Teenagern beklagt. An dem Beispiel von «First Love» konnte in den letzten 10 Jahren bewiesen werden, dass es sich lohnt, Jugendlichen eine kostenlose, anonyme und unkonventionelle Einrichtung anzubieten. So können unter Einbeziehung der individuellen (familiären und altersspezifischen) Lebenswelten junger Mädchen und ihrer Partner gemeinsam Konzepte entwickelt werden, um Sexualität geschützt, verantwortungsbewusst und lustvoll leben zu können. Beachtenswert ist auch der gesundheitspolitische Effekt im Sinne einer präventivmedizinischen Einrichtung. Wenn die erste gynäkologische Untersuchung als schmerzlos und selbstbestimmt erfahren wird, ist die Basis für lebenslange angstfreie Vorsorgeuntersuchungen geschaffen. Vor diesem Hintergrund wird die Bedeutung jugendgerechter Sexualberatung und Aufklärung auch für niedergelassene Ärzte und Ärztinnen deutlich.