Abstract
Die Sterilisation wird von etwa 30% der Frauen mit abgeschlossener Familienplanung als Verhütungsmethode gewählt. Die kontrazeptive Sicherheit der Sterilisation ist mit einem Pearl-Index von 0,18 mit der Sicherheit hormoneller ovulationshemmender Methoden und moderner Intrauterinpessare vergleichbar. Schwangerschaften, die trotz Sterilisation eintreten, liegen häufig extrauterin. Extrauteringravidität kommt vermehrt bei jungen Frauen vor. Es gibt derzeit keine Hinweise auf einen negativen Einfluss der Sterilisation auf das Menstruationsmuster, dennoch wird in einigen Studien für Frauen mit Status nach Sterilisation eine erhöhte Hysterektomierate gefunden. Das Risiko, an einem Karzinom von Uterus oder Mamma zu erkranken, ist für Frauen mit Status nach Sterilisation nicht erhöht. Frauen mit Status nach Sterilisation erkranken seltener an einem Ovarialkarzinom. Das Risiko, den Entscheid für eine definitive Antikonzeption zu bedauern, ist bei jungen Frauen (Alter <30 Jahre), die bereits Kinder geboren haben, deutlich höher als bei Frauen mittleren Alters (>30 Jahre). Die Antikonzeption mittels Sterilisation eignet sich daher vor allem für Frauen ab Mitte Dreissig mit abgeschlossener Familienplanung, insbesondere wenn Kontraindikationen für reversible Verhütungsmethoden bestehen. Generell sollte auch die Möglichkeit einer Vasektomie diskutiert werden.