Abstract
Mütterliche und kindliche Morbiditätsparameter von 296916 Spontangeburten wurden mit 14883 elektiven Sectioentbindungen jeweils in einem Niedrigrisikokollektiv aus Daten der Bayerischen Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung verglichen. Die Kurzzeitmorbidität bei der elektiven Sectio (Wunschsectio) war für die Mutter als relativ gering einzustufen. Die grössten Unterschiede bei den schweren Komplikationen fanden sich in Form von Plazentalösungsstörungen, die bei der primären Sectio offenbar viel häufiger durch ein aktives Management vermieden werden können. Dagegen treten passagere Atemanpassungsstörungen bei Neugeborenen häufiger auf. Die gefürchteten Langzeitfolgen bei einer Sectio, wie Auftreten einer Plazenta accreta/increta mit entsprechenden Blutungsrisiken, treffen angesichts der rückläufigen Geburtenzahlen für die meisten Frauen nicht zu.