Abstract
Fragestellung: Vor dem Hintergrund diskrepanter Nachweisraten von Chlamydia trachomatis bei Frauen mit Verdacht auf eine genitale Infektion wurden im Routinebetrieb drei verschiedene Testsysteme miteinander verglichen. Methode: Bei 594 Frauen wurden Zervixproben entnommen und jeweils eine Polymerasekettenreaktion (PCR) und zwei Immunofluoreszenztests (Chlamyset und Chlamydia direct IF) für den Nachweis von C. trachomatis durchgeführt. War einer dieser drei Tests positiv, wurde zusätzlich das auf die beiden Objektträger (IF-Tests) aufgetragene Material abgekratzt und davon eine PCR durchgeführt. Ergebnisse: Bei 15 von 594 Patientinnen liessen sich die Chlamydien im Zervixabstrich nachweisen. 14 dieser 15 «richtig»-positiven Proben waren mit der PCR positiv, 13 bzw. 8 mit den IFs der Firma Orion und der Firma Biomérieux. Mit dem IF-Test der Firma Orion waren zusätzlich 37 Proben falsch-positiv. Schlussfolgerungen: Der PCR-Test hat sowohl eine hohe Sensitivität als auch eine hohe Spezifität, wobei die Sensitivität durch eine bessere Probenvorbereitung noch optimiert werden kann. Der IF-Test der Firma Biomérieux hat eine gute Spezifität, leider aber eine geringe Sensitivität. Der IF-Test der Firma Orion hat eine sehr hohe Rate an falsch-positiven Resultaten. Zusammenfassend ist zu bemerken, dass die PCR das Potential hat, für den Nachweis von C. trachomatis zu einem neuen Goldstandard zu werden.