Nicht die deutsche Sprache an sich, sondern die deutsche Sprache als Wissenschaftssprache wird gegenwärtig von der englischen Sprache abgelöst. Dies trifft die deutschsprachigen Wissenschaftler hart, weil die deutsche Sprache einmal ihre Sprache war. Im Rahmen dieser Arbeit werden für diese Entwicklung einige erklärende Gründe aufgeführt. Das Vorherrschen der englischen Sprache als Wissenschaftssprache betrifft auch andere Kulturvölker in gleichem Masse und bedeutet deshalb keinen Verlust an Kultur. Man darf vermuten, dass dies in anderen deutschsprachigen Ländern wie in Österreich und in der Schweiz ähnlich gesehen wird. Der Impact factor hat in weitem Masse zu dieser Entwicklung beigetragen, nicht zuletzt deshalb, weil er vor allem für Arbeiten, die in angloamerikanischen Zeitschriften erscheinen, vergeben wird. Das kann nur bedeuten, dass das Schicksal und die Zukunft junger deutscher, österreichischer und schweizerischer Wissenschaftler von nicht deutschsprachigen Gremien abhängig wird. Der Autor hält dies für eine viel schwerwiegendere Entwicklung als den Verlust der Sprache als Kultursprache. Man kann als Folge dieser Entwicklung vermuten, dass den deutschen Fachzeitschriften keine andere Möglichkeit bleiben wird, als sich umzuorientieren. Wenn sie für die Verbreitung von Daten nicht mehr benötigt werden, können sie nur als Organe für die Fortbildung weiter bestehen. Der Bedarf wird aber erst klar werden, wenn die ärztliche Fortbildung zur Pflicht erklärt wird. Sich für die ärztliche Fortbildung einzusetzen, hat in akademischen Zirkeln erst seit kurzem Interesse gefunden. Es wird deshalb empfohlen, für Fortbildungsarbeiten eine dem Impact factor gleichwertige Beurteilung zu entwickeln, um jüngere Kollegen zum Schreiben derartiger Arbeiten anzuregen. Schon heute ist in einem amerikanischen Curriculum vitae eine Rubrik «Fortbildungsarbeiten» vorgesehen. Bis deutschsprachige Fortbildungsarbeiten in ausreichendem Masse zur Verfügung stehen, wird empfohlen, dass sich Zeitschriftenherausgeber in breiterem Masse englischsprachiger Unterlagen bedienen. Da eine Zeitschrift auch bei grossen Abonnentenzahlen der Werbung der Industrie bedarf, kann dies, muss aber nicht, zu einem Interessenkonflikt zwischen Inserenten und Ärzten führen. Es ist aber abzusehen, dass die Anzahl der Zeitschriften zwangsläufig abnehmen wird.

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