Fragestellung: Die Fetalblutanalyse (FBA) bzw. Mikroblutgasanalyse (MBU) gilt weltweit als integraler Bestandteil der modernen Geburtsmedizin. Es gibt jedoch eine ganze Reihe Geburtshelfer, die ohne MBU eine gute und sichere Geburtshilfe betreiben. Ziel der Arbeit war es herauszufinden, wie sich die MBU-Frequenz (%) auf wesentliche geburtshilfliche Leistungsparameter auswirkt. Methodik: Die geburtshilflichen Leistungsziffern von 1003 Kliniken aus dem Raum Ostwestfalen-Lippe der Jahre 1990-1996 standen für eine Analyse (mit elektronischen Hilfsmitteln) zur Verfügung. Von 10 Leitvariablen wurde die prozentuale Rate (z.b. Sectio-, Forceps-, Azidoserate, postpartale Mortalität etc.) pro Klinik/Jahr berechnet. Zwischen den einzelnen Variablen wurden Rangkorrelationen (Kendall) gerechnet und es wurde dergestalt versucht, den Einfluss der MBU-Frequenz (%) auf die verschiedenen Zielvariablen zu ermitteln. Die Daten aus den 1003 Kliniken der Kalenderjahre 1990-1996 konnten gepoolt werden. Ergebnisse: Zirka 91 % aller Kliniken führen FBA durch. Die mittlere MBU-Frequenz liegt bei 6,1 ± 10,1 %, der Median bei 2,3%. Die Streuung nach oben is gross: Die 90. Perzentile der MBU-Verteilung liegt bei 15,5, die 95. Zentile bei 22,6%. Es findet sich keine Korrelation zwischen MBU-Frequenz (%) und Klinikgrösse, gemessen an der Zahl der geborenen Kinder pro Jahr. Es gibt keinen statistisch erkennbaren Zusammenhang zwischen der Azidoserate (%) im Nabelarterienblut und der MBU-Frequenz (%). Dasselbe gilt für die Mortalität (%) des Neonaten während der ersten Lebenswoche. Die MBU-Frequenz ist jedoch hochsignifikant positiv mit der Sectio- und Forcepsrate (%) korreliert. Kliniken (n = 88, zirka 9%) one FBA haben keine schlechteren geburtshilflichen Leistungsziffern als das Gesamtkollektiv. Es besteht keine Korrelation zwischen Azidoserate (pH < 7,100, NA (%)) und der neonatalen Mortalität in der ersten Lebenswoche. Erst pH-Werte unter 7,000 (NA) sind signifikant mit einer erhöhten postnatalen Mortalität korreliert (p < 0,001). Schlussfoigerungen: Analog zur Kardiotokographie wird bei der FBA die Sectio- und Forcepsrate erhöht, ohne dass allerdings eine Senkung der Azidosemorbidität und der postpartalen Mortalität statistisch fassbar würde. Die Zahlen stützen die Beobachtung, dass Geburtsmedizin ohne FBA möglich und auch vertretbar ist. Die FBA behält jedoch ihre Bedeutung für die fetale Zustandsdiagnostik in den wenigen Fallen mit schwer interpretierbaren Kardiotokogrammen. Sie muss daher von jedem Geburtshelfer beherrscht werden. Auf eine Neubewertung der pH-Grenzen wird eingegangen.

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