Abstract
Fragestellung: Ziel der Arbeit war die Erstellung gestationsabhängiger Referenzkurven für fetale Blutgas- und Säure-Basen-Parameter während der 2. Schwangerschaftshälfte. Methoden: Bei 155 zeitgerecht entwickelten Feten wurde zwischen der 18. und der 39. Schwangerschaftswoche eine diagnostische Nabelschnurpunktion durchgeführt und aus dem Nabelvenenblut zusätzlich der Blutgas- und Säure-Basen-Status bestimmt. Im einzelnen wurden der pH-Wert, der Sauerstoffpartialdruck und der Kohlendioxidpartialdruck mit einem pH-Blut-gasanalysator AVL 995 gemessen und die Sauerstoffsättigung, die Bikarbonat-Ionen-Kon-zentration und der Base excess errechnet. Danach wurden eine lineare Regression bezogen auf das Gestationsalter errechnet und das 95%ige Konfidenzintervall gebildet. Ergebnisse: Mit zunehmender Dauer der Schwangerschaft zeigte der Kurvenverlauf von pH-Wert, Sauerstoffpartialdruck und Sauerstoffsättigung einen signifikanten Abfall, während der Kohlendioxidpartialdruck signifikant anstieg. Die Bikarbonat-Ionen-Konzentration und der Base excess blieben dagegen konstant. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse geben einen Einblick in die Physiologie der fetalen Regulation des Säure-Basen-Haushalts und sollen als Referenzkurven zur Beurteilung antenataler Blutgasanalysen hypoxisch gefáhrdeter Feten dienen.