Abstract
Fragestellung: In der vorliegenden Studie wurde überprüft, ob die Anwendung von Analyseverfahren, die auf Methoden der „Chaosforschung” (Komplexitätsanalyse) basieren, unter der Geburt Hinweise auf den Zustand des Feten bzw. Vorhersagen bezüglich des Geburtsverlaufes und des „fetal outcome” liefern können. Patientenkollektiv und Methodik: Bei 37 Schwangeren (36–42 SSW) wurde unter der Geburt das fetale EKG über 2-7 Stunden aufgezeichnet. In 12 Fallen war der Geburtsverlauf unauffällig, bei 24 Geburten fanden sich pathologische CTG-Muster. Ergebnisse: Die Komplexitätsanalyse des fetalen EKG-Signals führt bereits nach relativ kurzzeitiger FHF-Registrierung zu charakteristischen Beurteilungsmerkmalen, die evtl. Hinweise auf eine bevorstehende fetale Dekompensation oder Azidose liefern können. Schluβfolgerungen: Die Durchführung von Komplexitätsanalysen könnte zukünftig bei unklaren FHF-Mustern als Interpretationshilfe für das intrapartuale CTG genutzt werden.