Abstract
Fragestellung: Werden ontogenetische Unterschiede in der Ischämietoleranz des Gehirns unabhängig vom Energiestoffwechsel (ES) durch eine unterschiedliche Beeinträchtigung der zerebralen Proteinbiosynthese (PS) nach Ischämie widergespiegelt? Methodik: Hierzu wurden hippokampale Gewebescheiben von unreifen (E40) und reifen (E60) Meerschweinchenfeten sowie von erwachsenen Tieren untersucht. Während und bis zu 24 Std. nach in vitro Ischämie wurden der zerebrale ES und die PS gemessen. Ergebnisse: Nach in vitro Ischämie war die PS bei den unreifen Feten nicht, bei den reifen Feten vorübergehend und bei den erwachsenen Tieren dauerhaft reduziert. Der ES der unreifen Feten war während und nach der Ischämie kaum beeinträchtigt. Unterschiede im ES konnten zwischen reifen Feten oder erwachsenen Tieren nicht beobachtet werden. Schluβfolgerung: Ontogetische Unterschiede in der Ischämietoleranz des Gehirns werden durch eine unterschiedliche Beeinträchtigung der zerebralen PS nach Ischämie widergespiegelt. Die Unterschiede zwischen reifen Feten und erwachsenen Tieren sind hierbei unabhängig vom zerebralen ES.