Abstract
Fragestellung: Eine maladaptive Verarbeitung der Krebserkrankung führt zu einer erheblichen psychosozialen Belastung, die als chronischer Stressor verschiedene Immunfunktionen, wie die zelluläre Immunität beeinträchtigen kann. Patientinnen und Methoden: An einem Kollektiv von 118 Mammakarzinompatientinnen und 48 Patientinnen mit benignen Mammatumoren wurde die Krankheitsbewältigung mit Hilfe der EORTC MAC-Skala gemessen und die Lebensqualität mittels dreier Meβinstrumente. Von den immunologischen Variablen wurden die Lymphozytensubpopulationen mittels Durchfluβzytometrie bestimmt, sowie die Immunglobuline, Neopterin, C-reaktives Protein und die Herpesserologie mittels Standardmethoden. Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung zeigt sich für die ungünstigen Verarbeitungsmechanismen, wie Hilflosigkeit/Hoffnungslosigkeit und Angst, ein leichter Anstieg der Mittelwerte der Summenscores. Die Copingstile Fatalismus und Verleugnung fallen dagegen ab. Signifikante Korrelationen zeigen sich zwichen ängstlicher Haltung und natürlichen Killerzellen (CD16 und CD56). Hervorzuheben ist der Bereich soziale Kontakte, der bei Patientinnen mit Mammakarzinom mit alien Meβinstrumenten eine inverse Korrelation zeigt, d. h. eine mittlere bis starke Beeinträchtigung korreliert mit niedrigen natürlichen Killer(NK)-Zellen und niedrigen aktivierten Killerzellen. Ausblick: Die Untersuchung wird fortgeführt mit der Frage, ob sich aus diesen Parametern Risikokollektive definieren lassen, und ob psychotherapeutische Interventionen (wie eine Krankheitsbewältigungsgruppe) einen Einfluβ auf diese Parameter zeigen.