Abstract
Fragestellung: Es sollte untersucht werden, ob zwischen Zellzyklusalterationen nach Exposition gegeniiber Zytostatika in vitro und der zytotoxischen Wirkung eine Korrelation besteht. Methode: Es wurden Zellzyklusveränderungen nach Exposition menschlicher Ovarialkarzinomzellen gegenüber 7 häufig verwendeten Zytostatika systematisch untersucht. Ergebnisse: 3 prinzipielle Muster von Zellzyklusveränderungen wurden beobachtet: 1. ein sequentieller S-G2/M-Block nach Exposition gegeniiber den nicht-Phasen-spezifischen Substanzen Cisplatin, 4-Hydroperoxy-Cyclophosphamid und Mitomycin C; 2. ein isolierter G2/M Block nach Expositon gegenüber den G2/M-Phasen-spezifischen Substanzen Etoposid und Vincristin; 3. Schlieβlich wurde nach Exposition der Ovarialkarzinom-Zellen gegeniiber den S-Phasen-spezifischen Substanzen 5-Fluoruracil und Cytosin Arabinosid ein isolierter Block von Zellen in der S-Phase beobachtet. Wurden die 3 Substanzgruppen Phasen-unspezifischer, S-Phasen-spezifischer und G2/M-Phasen-spezifischer Zytostatika gesondert ausgewertet, fanden sich positive Zusammenhänge zwischen dem Ausmaβ der zellkinetischen Veränderungen und der Chemosensitivität. Schluβfolgerungen: Die zellkinetischen Veränderungen schienen der Zytotoxizität voranzugehen. Das vorgestellte Modell könnte besonders für experimentelle Studien zur Hochdosis-Chemotherapie, bei der die Gröβenordnung von Zellzyklusveränderungen um ein Vielfaches höher liegt als bei der konventionellen Chemotherapie, von Bedeutung sein.