Abstract
Fragestellung: Die dreidimensionale Sonographie hat innerhalb der letzten Jahre eine enorme Entwicklung erfahren. Durch den Vergleich von 2D- mit 3D-Sonographie sollte geklärt werden, inwieweit gerade in der pränatalen Diagnostik mit der 3D-Technik ein weiterer diagnostischer Benefit erzielt werden kann. Methoden: Seit 1989 wurden insgesamt 458 Feten (242 normale und 216 fehlgebildete Feten) zwischen 16 und 38 SSW neben der herkömmlichen zweidimensionalen Ultraschalltechnik zusätzlich mit einem abdominalen Volumenschallkopf (Combison 330 u. 530, 3,5/5 MHz, Kretztechnik, Österreich) im Routineverfahren untersucht. Mit diesem System können sowohl alle 3 aufeinanderstehenden Ebenen gleichzeitig auf dem Monitor dargestellt, als auch hochwertige 3D-Bilder im Oberflächen- oder Transparenzmode berechnet werden, ohne daβ zusätzlich eine externe Workstation notwendig ist. Ergebnisse: Der Vergleich von 2D- mit 3D-Technik zeigt, daβ bei der Anwendung der 3D-Technik in einem Groβteil der Fälle (64,2%) diagnostische Vorteile gewonnen werden können. Bei der alleinigen orthogonalen Bilddarstellung zeigten sich Vorteile in 46,2 % (61/132) der Fälle, bedingt durch die topographisch exakte Darstellung der gewünschten Bildebene; bei der kombinierten 3D-Darstellung (orthogonale Bilddarstellung und Oberflächen- oder Transparenzdarstellung) ergaben sich durch die zusätzliche plastische Oberflächendarstellung und die Möglichkeit der Skelettdarstellung im Transparenzmode Vorteile in 71,5 % (233/326) der Fälle. Probleme ergeben sich bei der 3D-Technik derzeit beim ausgeprägten Oligohydramnion, das keine Oberflächenrekonstruktion zuläβt und bei der Untersuchung bewegter Objekte, bei denen Bewegungsartefakte auftreten. Schluβfolgerung: Die dreidimensionale Sonographie stellt heute sowohl für den Untersucher als auch für die Patientin ein völlig neues visuelles Erlebnis in der pränatalen Diagnostik dar.