Abstract
Die auditorische Lateralisation wurde an 21 eineiigen Zwillingspaaren (n = 42) und 52 Nichtzwillingen untersucht. Neun Zwillingspaare waren bezüglich der Händigkeit diskordant und 12 konkordant rechtshändig. Zur Erfassung der auditorischen Lateralisation diente ein dichotischer Konsonant-Vokal-Recall-Test unter Verwendung der Silben /ta/, /da/, /pa/, /ba/, /ka/ und /ga/ als Stimuli. Die Ergebnisse zeigten (i) einen deutlichen Rechtsohrvorteil bei rechtshändigen Nichtzwillingen (wie erwartet), (ii) keinen Ohrvorteil bei eineiigen Zwillingen, weder für die diskordant-händigen noch für die konkordant rechtshändigen Zwillinge, und (iii) keinen Zusammenhang der Ohrvorteilskennwerte innerhalb der Zwillingspaare. Diese Befunde sprechen gegen eine genetische Determinierung auditorischer Asymmetrie.