Abstract
Makrophagen in ArterienwÄnden nehmen nur oxydativ modifizierte Lipoproteine niederer Dichte (LDL) Über den «AufrÄumrezeptor» so lange in sehr grossen Men-gen auf, bis sie zu Schaumzellen degenerieren. So entstehen Fettstreifen, welche sich zu komplexen arteriosklerotischen LÄsionen weiterentwickeln kÖnnen. Da langket-tige FettsÄuren aus der Nahrung prompt in LDL-Partikel eingebaut werden, ist die OxydationsbestÄndigkeit der Nahrungslipide von gesundheitlicher Relevanz. Doppel-bindungen in ungesÄttigten FettsÄuren sind reaktionsfreudig und deshalb oxyda-tionsgefÄhrdet. Somit weisen LDL-Partikel, die reich an mehrfach ungesÄttigten FettsÄuren sind, ein hohes atherogenes Potential auf. Vitamin E gilt als wichtigstes lipophiles Antioxydans. So bestimmt nicht nur die Anzahl der Doppelbindungen in den FettsÄuren eines Nahrungslipides dessen OxydationsbestÄndigkeit, sondern auch der Vitamin-E-Gehalt. Um ein Mass fÜr die OxydationsbestÄndigkeit zu er-halten, wurde deshalb der relative Vitamin-E-Gehalt (Anzahl relevanter Vitamin-E-MolekÜle je 104 Doppelbindungen der mehrfach ungesÄttigten FettsÄuren) fÜr die gebrÄuchlichsten Fette und Öle berechnet. Die In-vitro-OxydationsbestÄndigkeit weist eine gute Übereinstimmung mit der empirisch ÜberprÜfbaren LagerbestÄndigkeit auf. Die berechnete In-vivo OxydationsbestÄndigkeit ergibt fÜr OlivenÖl einen hohen Wert. Dieses Resultat bestÄtigt die seit lÄngerem gemachte Erfahrung, wo-nach OlivenÖl den Anforderungen fÜr eine «antiatherogene» Kost entspricht. Dagegen weisen linolsÄurereiches DistelÖl sowie LachsÖl niedrige Werte auf. Diese Resultate kÖnnen somit klinische Daten erklÄren, bei welchen nach erhÖhter Zufuhr dieser Öle eine Zunahme oxydativer Prozesse gemessen wurde. Zusammenfassend muss davon ausgegangen werden, dass ein reichlicher Konsum von Ölen mit einem hohen Anteil an mehrfach ungesÄttigten FettsÄuren ohne eine vermehrte Zufuhr von Antioxydantien aus anderen Quellen den oxydativen Stress fÖrdert und so gesundheitlich negative Folgen haben kann.