Abstract
Die Hinwendung Erkrankter zu alternativen Heilformen signalisiert eine allgemeine Unzufriedenheit mit der wissenschaftlichen Biomedizin und weist auf die Notwendig-keit einer Erweiterung des biomedizinischen Modells hin. Wie in ersten AnsÄtzen ge-zeigt wurde, kÖnnen die Wurzeln der vagen Unzufriedenheit im «Krankseinsbereich» des Erkrankten liegen. Medizin-anthropologische AnsÄtze erlauben sowohl die Analyse von Krankseinsursachen als auch das Aufzeigen von Wegen zur Heilung des kulturell bedingten Krankseins. Als Basis fÜr die Untersuchung kultureller Komponenten von Krankheitsbildern wird zunÄchst die «Klassische Medizin» alternativen Medizinformen gegenÜbergestellt, um die GrÜnde fÜr die PopularitÄt dieser «ande-ren» Heilverfahren zu beleuchten. Daraus leiten sich die Ziele von drei konkreten Projekten ab. Zu deren exakter Spezifizierung werden die drei Kategorien subjektive Erkrankungstheorie, subjektiver Bedeutungskontext und subjektive Behandlungs-erwartungen eingefÜhrt und diskutiert. Innerhalb der drei vorgeschlagenen Projekte wird der Fokus auf die eingefÜhrten Kategorien gerichtet. Die Datenerfassung fÜr diese genannten Bereiche soil in zwei unterschiedlichen Kulturen durchgefÜhrt werden. Damit kÖnnen kulturspezifische Charakteristika differenziert und beschrieben werden. Daran schliesst sich eine kurze Vorstellung der Methodik an.