Einleitung: Bei papillÄren SchilddrÜsenkarzinomen bei einer TumorgrÖße >1 cm besteht die Therapie der Wahl in der totalen bzw. fast totalen Thyroidektomie mit modifizierter Neck-Dissection der zentralen (perithyroidealen, prÄlaryngealen, paratrachealen und tracheoÖsophagealen) Lymphknoten und anschließender postoperativer Radiojodtherapie. Allerdings ist die Neck-Dissection hÄufig mit postoperativen BewegungseinschrÄnkungen der homolateralen Halsmuskulatur und Schulter-Arm-Region sowie Schmerzsyndromen assoziiert. Dieser auch als «Postradical Neck Pain Syndrome» (PRNS) bezeichnete Zustand besteht Überwiegend aus einer schmerzhaft eingeschrÄnkten Beweglichkeit der Schulter, Scapula alata und Hemmung der FÄhigkeit der Armabduktion oberhalb der Horizontalebene. Falldarstellung: Eine 56-jÄhrige Patientin wurde wegen eines seit 2 Jahren bestehenden PRNS, das nach totaler Thyroidektomie und modifizierter Neck-Dissection beidseits aufgrund eines papillÄren SchilddrÜsenkarzinoms aufgetreten war, mit entsprechend hohem Leidensdruck stationÄr aufgenommen. Im Rahmen dieser stationÄren Rehabilitationsmaßnahme wurde die Patientin multimodal unter naturheilkundlichen Gesichtspunkten behandelt. Dabei kam ein komplexes Therapieprogramm aus hydrotherapeutischen, physiotherapeutischen und ausleitenden Therapieverfahren wie z.B. dem Kantharidenpflaster oder der SchrÖpfakupunktur mit dem Ziel einer Schmerzreduktion, einer Zunahme der zervikalen Beweglichkeit sowie einer LebensqualitÄtsverbesserung zur Anwendung. Ergebnisse: Nach 4-wÖchiger stationÄrer naturheilkundlicher Therapie konnte sowohl eine signifikante Schmerzreduktion des links-zervikalen, neuropathischen Schmerzes als auch eine beeindruckende Zunahme der zuvor deutlich eingeschrÄnkten Beweglichkeit von HalswirbelsÄule und linkem Schultergelenk dokumentiert werden. ZusÄtzlich verbesserte sich die gesundheitsbezogene LebensqualitÄt der Patientin, evaluiert anhand des SF-36, wÄhrend des stationÄren Therapieprogramms in den Skalen «Schmerz» sowie «Allgemeines Wohlbefinden» signifikant. Schlussfolgerung: Naturheilkundliche Therapieverfahren kÖnnen einen zusÄtzlichen Stellenwert in der komplexen Behandlung eines PRNS einnehmen. Weitere klinische Studien zur ÜberprÜfung der Behandlungsergebnisse sind notwendig.

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