Abstract
Einleitung: Fortschritte im Wundmanagement führten in den letzten Jahren zu einer Vielzahl neuer Produkte, Technologien und Verfahren, verbunden mit hohen Kosten und einer Vernachlässigung des individuellen Patienten mit seinen persönlichen Bedürfnissen. Ziel: Der vorliegende Fallbericht beschreibt das postoperative aromatherapeutische Wundmanagement einer chronisch infizierten Wunde. Das Ziel war eine gute, kontinuierliche Dokumentation des Heilungsverlaufs unter alleiniger Verwendung von ätherischen Ölen und fetten Pflanzenölen. Falldarstellung: Die 41-jährige Patientin zog sich im Oktober 2007 bei der Gartenarbeit an der Hautfalte zwischen der 4. und 5. Zehe eine geringfügige Verletzung ohne blutende Wunde zu. Innerhalb weniger Stunden entwickelte sich eine Phlegmone des Vorfußes, die fast bis zum Knöchel reichte. In einer bakteriellen Kultur aus dem Pus wurde im April 2008 Corynebacterium diphteriae nachgewiesen. Im Mai 2008 fiel die Entscheidung, den chronischen Abszess, der sich mittlerweile trotz verschiedener oral verabreichter antimikrobieller Therapien gebildet hatte, chirurgisch zu sanieren. Darauf folgte bis Juli 2008 ein Wundmanagement mit anschließender Narbenpflege mit ätherischen Ölen. Ergebnisse: Der Heilungsprozess verlief zügig und ohne Komplikationen. Die Narbe ist bland, dünn und auf Hautniveau. Schlussfolgerung: Die Auswahl der ätherischen Öle erfolgte aufgrund ihrer antiinflammatorischen, schmerzstillenden, antimikrobiellen und die Wundheilung fördernden Eigenschaften. Die angewandte medizinische Aromatherapie nutzte diese Eigenschaften für eine erfolgreiche Wundheilung.