Fragestellung: Untersucht wurde die Langzeitwirksamkeit einer kombinierten komplementärmedizinischen Therapie der atopischen Dermatitis (AD). Untersuchungsdesign: Katamnestische Fragebogenuntersuchung. Patienten: Alle 1098 Patienten, die das obengenannte Therapieregime von April 1988 bis Februar 1992 durchlaufen hatten, erhielten Katamnesefragebögen. Zielvariablen: Subjektive Angaben zur Verbesserung der Symptome. Ergebnisse: Die Therapie wurde im Rahmen eines stationären Klinikaufenthaltes durchgeführt und umfasste als wesentliche therapeutische Massnahmen Fasten, Diätumstellung auf vegetabile Vollwertkost, klassische Homöopathie und psychosoziale Betreuung. 703 Fragebögen kamen zurück (65,6% Rücklaufquote), 689 (511 von Erwachsenen und 178 von Kindern bzw. deren Eltern) waren auswertbar. 87,6% der Patienten waren während dieser Zeit einmal zur Behandlung in der Klinik; die mittlere Behandlungsdauer lag bei 6,7 Wochen. Bei 12% der AD-Patienten verschlimmerte sich die Krankheit, bei 9% blieb sie unverändert; beinahe 80% berichteten von genereller Verbesserung, mehr als ein Drittel der Patienten von sehr guter Verbesserung. Dies spiegelt sich in einer hohen Korrelation mit den Angaben für die aktuelle Belastung durch AD-Symptome wider, in grösserer Zufriedenheit mit sich selbst, der Arbeitsstelle und der Partnerschaft. Wir fragten nach der Anwendung therapeutischer Massnahmen zur Behandlung der AD vor und nach dem Klinikaufenthalt. Es wurde eine sehr deutliche Reduktion der Verwendung von Pflegecremes, Antihistaminika, Cortisonpräparaten und Badezusätzen festgestellt, sowie ein vermehrter Einsatz von diätetischen Massnahmen, klassischer Homöopathie, Entspannungstechniken und Psychotherapie. All diese Unterschiede waren hochsignifikant (p < 0,001 ohne Korrektur für multiples Testen, Wilcoxon-Test). Der generelle Therapieerfolg bei diesen Patienten stand in keinem Zusammenhang mit dem Alter, Geschlecht, sozialen Status, der Anzahl und Dauer der Klinikaufenthalte und der Zeit seit dem letzten Aufenthalt. Diskussion: Da unseren Daten nur subjektive Einschätzungen zugrunde liegen, kön-nen Selektionsfehler nicht ausgeschlossen werden. Trotzdem sind diese Daten als wertvoll und richtungsweisend anzusehen, besonders in Ermangelung von Informa-tionen über Langzeiteffekte. Schlussfolgerung: Ein deutlicher Effekt dieser Art von Behandlung scheint sich zu zeigen, der weitere, kontrollierte Studien nahelegt.

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