Zielsetzung: Zu prüfen, ob ein rein empirisch bei der peripheren Verschlusskrankheit eingesetzter Rindermilzextrakt hämorheologische Aktivität aufweist. Methoden: 12 Patienten im Alter von 68,8 ± 8,4 Jahren (4 Männer, 8 Frauen, 5 Exraucher) mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit im Stadium II gaben ihr Einverständnis zur einmaligen Blutentnahme aus einer Kubitalvene. Nach Antikoagulation mit EDTA und Zugabe von Rindermilzextrakt (»Voltil«) in unterschiedlichen Dosierungen (D1 = 10, D2=35, D3=100, D4=500 μg/ml) wurden Hämatokrit, Plasmaviskosität, native und standardisierte Blutviskosität (bei 3 verschiedenen Scherraten), Erythrozytenaggregation und Erythrozytenfilterabilität in vitro gemessen. Ergebnisse: Ab einer Mindestkonzentration von 35 μg/ml Voltil zeigten sich gegenüber dem Kontrollblut (bei unveränderten Hämatokritwerten) signifikante Verringerungen der Plasmaviskosität, der nativen und standardisierten Blutviskosität, eine signifikante Erniedrigung der Erythrozytenaggregation sowie eine Zunahme der Erythrozytenfilterabilität. Letztere war lediglich bei einer Voltilkonzentration von 35 μg/ml signifikant. Die statistische Analyse zeigte darüber hinaus signifikante inverse, lineare Korrelationen zwischen der Voltilkonzentration der Blutprobe und der nativen bzw. standardisierten Blutviskosität bei alien gemesse-nen Scherraten. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse sprechen für eine (zumindest teilweise dosisabhängige) Verbesserung der Blutfluidität durch Rindermilzextrakt in vitro. Sie bedürften nunmehr der Absicherung durch klinische Untersuchungen.

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