Ziel: Überprüfung der klinischen und immunstimulierenden Wirksamkeit von Viscum-album-Gesamtextrakt (Iscador®) bei immunsupprimierten Kindern mit rezidivierenden Atemwegsinfekten. Studiendesign: Unkontrollierte prospektive Beobachtungsstudie über 15 Monate. Rahmenbedingungen: Ambulante Versorgung im Ukrainischen Institut für Pädiatrie, Geburtshilfe und Gynäkologie, Kiew, ab März 1991. Patienten: 25 Kinder zwischen 3 und 15 Jahren aus der 30-km-Zone urn Tschernobyl mit 5-12mal jährlich rezidivierenden Infekten der oberen Luftwege und mindestens einem der folgenden immunologischen Befunde: CD 3+ Lymphozyten unter 50 %, Phagozytose unter 60 %, NK-Zellen unter 10 %, CD 8+ Lymphozyten über 28 %. Intervention: Zweimal wöchentlich s.c. Injektion von Iscador® M über 5 Wochen mit wöchentlich zunehmender Dosierung (von 2 × 0,001 mg Mistel-Gesamtextrakt bis 2 × 5 mg, Höchstdosis mit definierter Lektinaktivität). Wiederholung der Behandlung bei 4 Kindern. Beurteilung: Erhebung von Infekthäufigkeit, subjektiver Symptomatik und klinischen Befunden vor und unmittelbar nach der Therapie sowie nach 3-4 und nach 15 Monaten. Bestimmung von Lymphozyten-Sub-populationen, Phagozytose, Immunglobulinen und Serumkomplement vor Therapie, nach Therapie und nach 3-4 Monaten (ausser Phagozytose). Ergebnisse: 19 von 25 Kindern beendeten die Studie. Bei 14 von 19 Kindern nahm die Inzidenz von Atemwegsinfekten deutlich ab. Vor Behandlung hatten von 25 Kindern 24 über 6 Infekte pro Jahr. Während der 15 Beobachtungsmonate hatten von 19 Kindern 4 keine Infekte. Allgemeinbefinden, Müdigkeit, Appetit und Schmerzen besserten sich. Der Anteil von T-Lymphozyten (CD 3+), Phagozytose, IgM, IgA, slgA im Speichel und Komplement C4 waren nach Therapie und nach 3-4 Monaten signifikant höher gegenüber den Ausgangswerten. Schlussfolgerung: Die Iscador®-Therapie erwies sich als klinisch und immunologisch wirksam und gut verträglich bei infolge des Tschernobyl-Unfalls immunsupprimierten Kindern mit rezidivierenden Atemwegsinfekten.

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