Mit Hilfe der zweidimensionalen Immunodiffusion nach Ouchterlony und der Immunoelektrophorese nach Grabar und Williams wurden unter gleichzeitiger Anwendung des Amylasenachweises im Agargel untersucht : α-Amylase aus Bakterien, Lipase aus Schweinepankreas und Pankreasextrakt des Menschen. Gegen die einzelnen Substrate wurden Antiseren im Kaninchenversuch entwickelt und die beiden Systeme, Antigen und Immunserum, mit den angegebenen Geltechniken geprüft. Als Ergebnis der agarelektrophoretischen und nachfolgenden Untersuchungen auf Amylaseaktivität ist festzustellen, daß sich Bakterienamylase von der α-Amylase des Pankreas vom Schwein und des Menschen elektrophoretisch unterscheidet. Untersuchungen auf immunologischer Basis ergaben, daß 1. gegen Amylase am frühesten und zugleich am intensivsten ein streng spezifischer Antikörper auftrat und daß das Präzipitat der Amylase-Anti-Amylase-Reaktion in seinem ganzen Verlaufe Fermentaktivität bewahrt hat, 2. gegen Lipase erst bei zweiter Kontrolle eine deutliche Präzipitatbildung nachweisbar war, und daß später mehrere Systeme, d.h. bis zu drei Präzipitationslinien, faßbar wurden. Eine unter ihnen erwies sich als amylaseaktiv, 3. gegen Pankreasextrakt - im Vergleich zu Amylase - ebenfalls weitaus schwächere und außerdem mehrere Präzipitine entwickelt wurden, von welchen wiederum ein System Amylaseaktivität zeigte. Die Kreuzreaktionen stellten für Bakterienamylase eine weitgehende Artspezifität unter Beweis. Die einzelnen Ergebnisse wurden unter Berücksichtigung der elektrophoretischen und immunologischen Eigenschaften der verwendeten Substrate verglichen und diskutiert.

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