Abstract
Die beiden Angiotensin-Konversionsenzym-Hemmer Cilazapril und Captopril wurden in Konzentrationen von 10 bzw. 100 mg/Tag an spontan hypertensive Ratten (SHR) und an normo-tensive Wistar (W)-Ratten von der 12. zur 22. Lebenswoche ver-abreicht. Für beide Substanzen konnte bei SHR eine statistisch signifikante Reduktion des systolischen und diastolischen Blut-druckes, der linksventrikulären Masse und des Index der links-ventrikulären Hypertrophie nachgewiesen werden. Nach Cila-zaprilbehandlung glich sich die Morphologie der Kardiozyten bei SHR weitgehend denen von unbehandelten normotensiven Ratten an, wohingegen die Myofibrillen von captoprilbehandel-ten Ratten ungeordnet, nicht parallel und schmaler als norma-lerweise vorlagen. Darüber hinaus waren elektronenoptisch transparente Sarkoplasmabereiche zwischen den Myofibrillen-bündeln nachweisbar. Auch die Mitochondrien wiesen Verän-derungen auf. Bei den W-Ratten konnten durch die beiden Substanzen keine statistisch signifikanten Veränderungen des Blutdrucks, des Ventrikelgewichts oder des Hypertrophieindex induziert werden. Allerdings wurden für beide Substanzen unterschiedliche Wirkungen auf die morphologische Ultrastruktur des Myokards bestätigt. Diese Beobachtungen geben Hinweise darauf, dass diese beiden in ihrer molekularen Struktur verschiedenen Substanzen einen unterschiedlichen Einfluss auf Gewebe ausüben, obwohl sie hinsichtlich Blutdruck und links-ventrikulärer Masse ähnliche Effekte auslösen.