Hintergrund und Fragestellung: 2005 wurde ein «Health Technology Assessment»(HTA)-Bericht zu Wirksamkeit, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Bedarf der Anthroposophischen Medizin (AM) erstellt. Im Kontext des «Schweizer Volksvotums pro Komplementärmedizin» (Mai 2009) erfolgte ein Update des HTA-Berichts. Design: Update des HTA-Berichts durch eine systematische Übersichtsarbeit. Methoden: Das Update wurde in Anlehnung an den bereits vorhandenen HTA-Bericht sowie entsprechend den Vorgaben des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit durchgeführt. Nach klinischen Studien wurde systematisch in vier Datenbanken, in einer spezialisierten Zeitschrift und mit Hilfe umfassender Expertenkontakte gesucht. Studien wurden nach vorab definierten Kriterien ausgewählt, die Daten extrahiert und die Qualität individuell überprüft. Ergebnisse: 70 neue klinische Studien zur Wirksamkeit wurden gefunden. Damit liegen derzeit insgesamt 265 klinische Studien zur AM vor: 38 randomisierte Studien, 36 prospektive und 49 retrospektive, nichtrandomisierte, vergleichende Studien sowie 90 prospektive und 52 retrospektive Studien ohne Kontrollgruppe. Die Studien untersuchten ein weites Spektrum an AM-Therapien bei einer Vielzahl von Erkrankungen; das Gesamtsystem der AM untersuchten 38 Studien, in 10 Studien ging es um nichtpharmakologische Therapien, 133 befassten sich mit Misteltherapie bei Krebs und 84 untersuchten sonstige AM-Arzneitherapien. Die Studien zeigten in der Mehrzahl ein positives Ergebnis für AM. Die methodische Qualität der Studien variierte sehr; einige wiesen erhebliche Schwächen auf, andere waren sorgfältig durchgeführt. Die Praxisrelevanz war überwiegend hoch. Bei Beschränkung auf die qualitativ besseren Studien ergab sich ein positives Ergebnis für die AM. Nebenwirkungen und Risiken waren selten und im Schweregrad meist mild oder mäßig. Studien zur Sicherheit zeigten eine insgesamt gute Verträglichkeit. Schlussfolgerung: Studien unterschiedlichen Designs und unterschiedlicher Qualität beschreiben bei einer Vielzahl von Erkrankungen ein für die AM medizinisch gutes und für die Patienten zufriedenstellendes, sicheres und vermutlich auch kostengünstiges Behandlungsergebnis. Weiterführende qualitativ hochwertige Evaluationen sind wünschenswert.

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