Zusammenfassung
Hintergrund: Zunehmende Evidenz weist auf positive Wirkungen der Meditation bei psychischen und körperlichen Symptomen hin. Ziel dieser national repräsentativen Umfrage war die Erhebung der Lebenszeitprävalenz und Punktprävalenz der Meditations-Praxis in Deutschland, der Gründe für Meditation und der wahrgenommenen Veränderungen durch die Meditation. Methoden: In dieser national repräsentativen Umfrage mit 2’126 TeilnehmerInnen ab 14 Jahren wurde im April und Mai 2018 die derzeitige und frühere Meditations-Praxis erhoben. Unterschiede zwischen soziodemographischen Subgruppen wurden mittels Chi-Quadrat-Tests analysiert. Ergebnisse: Die Lebenszeitprävalenz der Meditations-Praxis lag bei 15,1%, die Punkt-Prävalenz bei 6,6%. Eine höhere Prävalenz war assoziiert mit weiblichem Geschlecht (p < 0,001), erwerbsfähigem Alter (p = 0,015), Abitur/Hochschulabschluss (p = 0,002) und Berufs-tätigkeit (p = 0,027). Die durchschnittliche Dauer der Meditations-Praxis betrug 47,1 Monate. Die häufigsten Gründe zu meditieren waren Verbesserungen des geistigen Befindens (71,1%), der geistigen Leistungsfähigkeit (50,3%), bei regelmäßig Meditierenden auch des körperlichen Befindens (59,3%). Positive Veränderungen durch die Meditations-Praxis berichteten 95,8%, insbesondere größere Ausgeglichenheit, Entspannung und Wohlbefinden. Weitere 12,4% der aktuell nicht meditierenden Befragten konnten sich vorstellen, in den nächsten 12 Monaten mit Meditation zu beginnen. Außerdem praktizierten 5,6% der Befragten Yoga; 46,6% der aktuell Yoga Praktizierenden meditierten auch, und 39,0% der aktuell Meditierenden übten auch Yoga. Schlussfolgerung: Geschätzte 15,7 Millionen Menschen in Deutschland meditieren aktuell oder sind daran interessiert, mit Meditation zu beginnen. Frauen und berufstätige Personen mit Abitur/Hochschulabschluss im erwerbsfähigen Alter meditieren häufiger. Über 95% der Praktizierenden berichten positive Veränderungen durch die Meditation.